Japan: Olympische Spiele bringen Wachstum – Fachkräftemangel jetzt schon Problem

Die Vorbereitung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio wird Japans Wirtschaft antreiben. Die Prognose ist quasi amtlich. Doch bereits jetzt kämpfen Bauunternehmen mit einem chronischen Mangel an Fachkräften.

 

Gewinn von 1 Prozent bis 2018

 

Danach soll das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2015 und 2018 um jährlich 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte wachsen. Die Kalkulation wurde von Mitarbeitern der japanischen Notenbank erstellt. Unterm Strich bedeutet dies: Die Wirtschaftsleistung im Jahr 2018 wird um rund 1 Prozent höher sein, als wenn die Spiele in ein anderes Land vergeben worden wären.

Die Forschungspapier basiert auf verschiedenen Annahmen: Unter anderem wurde erwartet, dass die Zahl der ausländischen Touristen in Japan bis 2020 auf jährlich 33 Millionen wächst. Im soeben abgelaufenen Jahr waren es knapp 20 Millionen. Für den Zuwachs müssten neue Hotels und andere Infrastruktur errichtet werden, was die Wirtschaftsleistung entsprechend erhöht.

 

Arbeitskräftemangel als Gefahr

 

Das größte Problem verschweigen die Wirtschaftsexperten jedoch nicht: Auf dem Höhepunkt der Vorbereitungen im Jahr 2018 braucht Japan zusätzliche 730.000 Arbeiter. Dadurch sinke die Arbeitslosenquote auf 2,5 Prozent. Allerdings kämpfen bereits jetzt  die Bauunternehmen mit einem chronischen Mangel an Fachkräften. Daher drohten Verzögerungen bei den Bauarbeiten.

Eine andere mögliche Folge ist, dass die Baukonzerne Prioritäten setzen und andere Aktivitäten verschieben, um die Olympia-Bauten rechtzeitig fertigzustellen. Dies würde sich allerdings entsprechend negativ auf die Wirtschaftsleistung auswirken.

Die Firmen sollten mehr Frauen, Ältere und Gastarbeiter beschäftigen und in Technologien für höhere Produktivität investieren, verlangten die Mitarbeiter der japanischen Notenbank.


Quelle: Japanmarkt online, japanmarkt.de, 05.01.2016