Schule, Ausbildung, Arbeitsplätze

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) baut seine Unterstützung für syrische und irakische Flüchtlinge in der Region deutlich aus. Dazu reiste Bundesminister Dr. Gerd Müller Ende Januar nach Jordanien, in die Türkei und in den Nordirak.

Im Mittelpunkt des viertägigen Besuchs steht unter anderem das Vorhaben, mit einer Beschäftigungsoffensive 500.000 Arbeitsplätze für syrische Flüchtlinge in der Region zu schaffen. Sie sollen Flüchtlingsunterbringungen errichten, in Gesundheitszentren, Ausbildungsprojekten oder beim Ausbau der kommunalen Infrastruktur mitarbeiten. Das BMZ stellt eine Anschubfinanzierung von 200 Millionen Euro zur Verfügung.

Minister Müller: "Wer Arbeit hat, kann seine Familie ernähren und sieht für sich wieder eine Perspektive. Wir werden deshalb auch unsere Bildungsangebote und Ausbildungsprojekte noch einmal massiv aufstocken. Über die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche. Sie brauchen eine Zukunft. Jeder Euro, den wir in der Region investieren, erzielt dort ein Vielfaches an Wirkung. Investitionen in die Hauptaufnahmeländer von syrischen Flüchtlingen sind deshalb auch Investitionen in unsere Zukunft. Wer in der Region eine Chance auf Zukunft und Perspektive sieht, wird sich nicht auf den Weg nach Europa machen."

Das Entwicklungsministerium hat seine Mittel für die Syrien- und Irakkrise in den vergangenen beiden Jahren auf 640 Millionen Euro verdreifacht. In Jordanien können zum Beispiel 130.000 Flüchtlingskinder mit deutscher Unterstützung zur Schule gehen, in der Türkei 200.000 syrische Kinder. Im Nordirak sind in der Provinz Dohuk in den vergangenen Monaten winterfeste Unterkünfte und Gesundheitszentren für über 90.000 Menschen errichtet worden. Eine mobile Gesundheitsstation sichert die Grundversorgung für rund 8.000 jesidische Vertriebene im Sinjar-Gebirge.

Minister Müller wird sich vor Ort ein Bild von der Umsetzung der deutschen Unterstützung machen. In einem Vorort von Amman besichtigt die Delegation Bildungsprojekte. Nach politischen Gesprächen in der jordanischen Hauptstadt geht es am Dienstag weiter ins türkische Mersin. Die Hafenstadt am Mittelmeer war bis vor kurzem noch Hauptankunftsort für syrische Bootsflüchtlinge. Die Türkei hat 2,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Um die Situation von über drei Millionen irakischen Vertriebenen soll es am Mittwoch und Donnerstag beim Besuch in Erbil und Dohuk im Nordirak gehen.

Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ, bmz.de, Pressemitteilung 25.01.2016