Thailand-Studie der UNCTAD empfiehlt duale Ausbildungsgänge

In der von der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD, United Nations Conference on Trade and Development) erarbeiteten Studie "Science, Technology & Innovation Policy Review Thailand" werden strategische Maßnahmen zur Innovationsförderung in Thailand vorgestellt. Unter anderem formuliert die Studie die Verbesserung des Bildungssystems und die Einführung dualer Ausbildungsgänge.

Bei der Vorstellung der Studie am 14. September 2015 wurden Ideen und Maßnahmen zur Stärkung des nationalen Innovationssystems in Thailand vorgestellt und diskutiert. Bereits in der Einleitung heißt es, dass Thailand derzeit Gefahr laufe, in die "middle income trap" zu geraten:

Gemeint ist eine wirtschaftliche Situation, in welcher der aus niedrigen Fertigungskosten resultierende Wettbewerbsvorteil eines Landes aufgrund steigender Löhne langsam abnimmt, die Wettbewerbsfähigkeit mit Gütern hoher Wertschöpfung aber gering ist.

Dieses (auch in anderen Ländern zu beobachtende) Phänomen führt dazu, dass das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf einem gewissen Niveau stagniert, da diese Länder dann sowohl im Wettbewerb mit Niedriglohnstandorten als auch mit fortgeschrittenen, innovationsstarken Volkswirtschaften stehen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist es notwendig, Wissenschaft, Technologie und Innovation in Thailand zu stärken. In der Studie werden neun strategische Maßnahmen in drei Kernfeldern formuliert:

 

  1. Verbesserte Steuerung der Infrastruktur für Wissenschaft, Technologie und Innovation durch ein STI-Policy-Komitee, das Rolle und Verantwortung der relevanten Akteure und Netzwerke klarer formuliert sowie die Aufsicht verbessert, um eine effektivere STI-Strategie sicherzustellen. [STI: science, technology and Innovation]
  2. Verbesserte Anreize zu Innovation schaffen, indem kollaborative Forschung und Entwicklung sowie Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gefördert wird.
  3. Verbesserung des Bildungssystems mit Blick auf die STEM-Fächer [STEM: Science, Technology, Engineering and Mathematics] und den Fachbedarf auf dem thailändischen Arbeitsmarkt, beispielsweise durch duale Ausbildungsgänge, Mobilitätsprogramme, und so weiter.

 

Betont wird gleichzeitig, dass Thailand dabei auf eine bereits vorhandene Innovationsinfrastruktur (beispielsweise regionale Wissenschaftsparks) aufbauen kann.

Die Studie wurde im Auftrag der thailändischen Regierung von der Welthandels- und Entwicklungskonferenz und vom National Science, Technology and Innovation Policy Office durchgeführt.


Quelle: Kooperation-international.de, Nachricht, 24.09.2015, nach einer News der UNCTAD - United Nations Conference on Trade and Development, 17.09.2015