Arabischer Bildungsmarkt - eine Analyse der Ghorfa

Überall am Golf ist es das Ziel, den Anteil der Einheimischen an den Beschäftigten zu erhöhen. So auch im Sultanat Oman: "Die wichtigsten wirtschaftspolitischen Ziele der Regierung sind es, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren und Arbeitsplätze für Omanis zu schaffen", sagt Khalifa Bin Ali Al-Harthy, omanischer Botschafter in Berlin, und sieht "zahlreiche Chancen für ein stärkeres Engagement deutscher Unternehmen".

 

Die Diversifizierung ihrer ökonomischen Basis haben sich alle arabischen Staaten auf die Fahnen geschrieben, und der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Insbesondere in den Golfländern trägt sich der Aufschwung inzwischen teilweise selbst. So bescheinigte eine Studie des World Economic Forum (WEF) den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die höchste Wettbewerbsfähigkeit im arabischen Raum, gefolgt von Katar, Kuwait und Bahrain. Ausdrücklich hebt der Bericht hervor, dass die Abhängigkeit vom Öl stetig abnehme.

Arabischer Bildungsmarkt hat großes Potenzial

In einem Punkt fiel das Urteil des WEF nicht ganz so positiv aus. Das Bildungssystem der VAE weist danach einige Schwachstellen auf. So würden Berufsausbildungen nicht in ausreichendem Umfang angeboten, und auf universitärem Niveau gebe es zu wenig Studenten. Auch die Forschung und Entwicklung sei bisher in den Emiraten unterrepräsentiert.

Dieses Ergebnis ist durchaus symptomatisch für die arabischen Golfländer. In der Bildung und Forschung haben sie nach wie vor einen gewissen Nachholbedarf, was Folgen hat. Da es an qualifizierten einheimischen Fachkräften fehlt, müssen immer mehr Ausländer angeworben werden. Zugleich nimmt aber infolge des Bevölkerungswachstums die Zahl der jungen Araber, die auf den Arbeitsmarkt drängen, laufend zu.

Massive Investitionen in berufliche Bildung

In einem Punkt fiel das Urteil des WEF nicht ganz so positiv aus. Das Bildungssystem der VAE weist danach einige Schwachstellen auf. So würden Berufsausbildungen nicht in ausreichendem Umfang angeboten, und auf universitärem Niveau gebe es zu wenig Studenten. Auch die Forschung und Entwicklung sei bisher in den Emiraten unterrepräsentiert. Dieses Ergebnis ist durchaus symptomatisch für die arabischen Golfländer. In der Bildung und Forschung haben sie nach wie vor einen gewissen Nachholbedarf, was Folgen hat. Da es an qualifizierten einheimischen Fachkräften fehlt, müssen immer mehr Ausländer angeworben werden. Zugleich nimmt aber infolge des Bevölkerungswachstums die Zahl der jungen Araber, die auf den Arbeitsmarkt drängen, laufend zu.

Doch die Golfstaaten haben längst erkannt, welche Bedeutung die Bildung für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung hat. Sie investieren daher massiv in Universitäten und Maßnahmen zur beruflichen Bildung.

Überall am Golf ist es das Ziel, den Anteil der Einheimischen an den Beschäftigten zu erhöhen. So auch im Sultanat Oman: "Die wichtigsten wirtschaftspolitischen Ziele der Regierung sind es, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren und Arbeitsplätze für Omanis zu schaffen", sagt Khalifa Bin Ali Al-Harthy, der omanische Botschafter in Berlin.

In einem Punkt fiel das Urteil des WEF nicht ganz so positiv aus. Das Bildungssystem der VAE weist danach einige Schwachstellen auf. So würden Berufsausbildungen nicht in ausreichendem Umfang angeboten, und auf universitärem Niveau gebe es zu wenig Studenten. Auch die Forschung und Entwicklung sei bisher in den Emiraten unterrepräsentiert. Dieses Ergebnis ist durchaus symptomatisch für die arabischen Golfländer. In der Bildung und Forschung haben sie nach wie vor einen gewissen Nachholbedarf, was Folgen hat. Da es an qualifizierten einheimischen Fachkräften fehlt, müssen immer mehr Ausländer angeworben werden. Zugleich nimmt aber infolge des Bevölkerungswachstums die Zahl der jungen Araber, die auf den Arbeitsmarkt drängen, laufend zu.Doch die Golfstaaten haben längst erkannt, welche Bedeutung die Bildung für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung hat. Sie investieren daher massiv in Universitäten und Maßnahmen zur beruflichen Bildung. Überall am Golf ist es das Ziel, den Anteil der Einheimischen an den Beschäftigten zu erhöhen. So auch im Sultanat Oman: "Die wichtigsten wirtschaftspolitischen Ziele der Regierung sind es, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren und Arbeitsplätze für Omanis zu schaffen", sagt Khalifa Bin Ali Al-Harthy, der omanische Botschafter in Berlin.

Berufliche Bildung auf dem Vormarsch

Nach seinen Angaben wollten junge Omanis wegen der Arbeitsplatzsicherheit früher vor allem im Regierungssektor arbeiten. Das hat sich inzwischen etwas geändert: „Die Regierung hat mit großem Erfolg in die berufliche Bildung investiert. Viele Omanis ziehen es jetzt vor, in der Privatwirtschaft zu arbeiten – auch weil dort besser gezahlt wird“, sagt Al-Harthy. Im Bankensektor seien mittlerweile etwa 90 Prozent aller Beschäftigten Einheimische. In der Tourismusbranche schreite die Omanisierung ebenfalls voran.

Dennoch sieht der Botschafter im Bildungsbereich des Sultanats "zahlreiche Chancen für ein stärkeres Engagement deutscher Unternehmen". Branchenkennern zufolge gilt diese Einschätzung nicht nur für den Oman.

Große Nachfrage nach Bildungsdienstleistungen

Die Nachfrage nach beruflichen Bildungsangeboten ist in der gesamten Golfregion potenziell sehr groß. Nur haben deutsche Bildungsträger den Markt noch nicht für sich entdeckt. Während die angelsächsischen Länder ihre Bildungsangebote bereits seit Jahren international vermarkten, tun sich die Deutschen immer noch schwer damit.

Das galt bislang auch für den universitären Bereich. Doch gibt es hier neuerdings einige beachtliche Projekte mit deutschem Engagement. So soll unter Federführung der Technischen Universität München zum Beispiel an der jungen Abu Dhabi University eine medizinische Fakultät mit zugehöriger Universitätsklinik entstehen. Um die Ausbildung des Pflegepersonals wird sich ein Team der Universität Bonn kümmern. Helfen soll die Technische Universität München zudem beim Aufbau der King Abdullah University of Science and Technology, die mit einem Kostenaufwand von 12,5 Millarden US-Dollar im saudi-arabischen Tuwal am Roten Meer entsteht und in zehn Jahren zu den 50 besten Forschungsuniversitäten der Welt gehören soll.

Als Vorzeigeprojekt aus deutscher Sicht gilt indes die Oman-German University of Technology. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen baut in Omans Hauptstadt Maskat mit Hilfe eines lokalen Investors diese Eliteuniversität auf. In einigen Jahren sollen dort 2000 Studenten ausgebildet werden. Im vergangenen Oktober haben die ersten 58 Studenten einen Vorbereitungskurs begonnen. Sie werden von vier Professoren aus Deutschland und vier Englischlehrern unterrichtet. Im kommenden Herbst starten die ersten Bachelorkurse in Ingenieurwissenschaften, Stadtplanung, Geowissenschaften und Informationstechnologie.

Die Nachfrage nach beruflichen Bildungsangeboten ist in der gesamten Golfregion potenziell sehr groß. Nur haben deutsche Bildungsträger den Markt noch nicht für sich entdeckt. Während die angelsächsischen Länder ihre Bildungsangebote bereits seit Jahren international vermarkten, tun sich die Deutschen immer noch schwer damit. Das galt bislang auch für den universitären Bereich. Doch gibt es hier neuerdings einige beachtliche Projekte mit deutschem Engagement. So soll unter Federführung der Technischen Universität München zum Beispiel an der jungen Abu Dhabi University eine medizinische Fakultät mit zugehöriger Universitätsklinik entstehen. Um die Ausbildung des Pflegepersonals wird sich ein Team der Universität Bonn kümmern. Helfen soll die Technische Universität München zudem beim Aufbau der King Abdullah University of Science and Technology, die mit einem Kostenaufwand von 12,5 Millarden US-Dollar im saudi-arabischen Tuwal am Roten Meer entsteht und in zehn Jahren zu den 50 besten Forschungsuniversitäten der Welt gehören soll.Als Vorzeigeprojekt aus deutscher Sicht gilt indes die Oman-German University of Technology. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen baut in Omans Hauptstadt Maskat mit Hilfe eines lokalen Investors diese Eliteuniversität auf. In einigen Jahren sollen dort 2000 Studenten ausgebildet werden. Im vergangenen Oktober haben die ersten 58 Studenten einen Vorbereitungskurs begonnen. Sie werden von vier Professoren aus Deutschland und vier Englischlehrern unterrichtet. Im kommenden Herbst starten die ersten Bachelorkurse in Ingenieurwissenschaften, Stadtplanung, Geowissenschaften und Informationstechnologie.

Hohe Dynamik im Bildungssektor

Es tut sich also etwas im Bildungssektor am Golf, und natürlich hat auch Dubai ambitionierte Pläne. Das Emirat will die Zahl der Studienabsolventen bis 2018 vervierfachen: von 6000 auf 24.000 Graduierte pro Jahr. "Wir brauchen qualifizierte Arbeitskräfte, um unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren", sagte Ayoub Kazim, Geschäftsführer der Dubai International Academic City (DIAC), der Financial Times. Von "zu wenigen Studenten" an den Universitäten der Vereinigten Arabischen Emirate wird bald kaum mehr die Rede sein.


Quelle: Newsletter Nummer 5, Juni 2008, Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V.