Mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Mexikaner arbeitet im informellen Sektor

In Mexiko sind von insgesamt 53 Millionen Menschen im berufsfähigen Alter 29,6 Millionen im informellen Sektor beschäftigt. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Mexikaner keine sozialversicherungspflichtigen Leistungen erhalten und sie später auch keine Pensionsansprüche haben.

Diese Zahl nannte jetzt der Vorsitzende des Finanzamts (Servicio de Administración Tributaria, SAT), Aristóteles Núñez Sánchez, bei einer Veranstaltung in Villahermosa (Tabasco). Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Mexikaner keine sozialversicherungspflichtigen Leistungen erhalten und sie später auch keine Pensionsansprüche haben.

Sie gehören zum Straßenbild in jeder Stadt Mexikos: Schuhputzer, Tortillaverkäufer und andere fliegende Händler, die ihre Dienste an jeder Ecke anbieten, aber auch Millionen Dienstmädchen, Köchinnen in Märkten und "Fondas", wie die kleinen Restaurants für Mittagstische heißen.

Der informelle Arbeitsmarkt in Mexiko hat viele Facetten. So haben 4,7 Millionen der informell Beschäftigten einen festen Arbeitsort, wie Nuñez Sánchez hervorhob. Sie arbeiten als Frisöre, in Eisenwarenhandlungen oder in Auto-Werkstätten und wären eigentlich sozialversicherungspflichtig.

Nach Ansicht des SAT-Vorsitzenden ist es eine politische Herausforderung für den Staat, besonders diese Menschen in den formalen Arbeitsmarkt einzugliedern und so den Beschäftigten Zugang zu Sozialleistungen zu ermöglichen.

Mexikos Wirtschaftskraft belege weltweit den 14. Rang, so Núñez Sánchez. Es müsse möglich sein, den informellen Sektor zu bekämpfen beziehungsweise einzudämmen.


Quelle: DMZ - Deutsche Mexiko Zeitung, 01.05.2014