iMOVE und Ghorfa beschließen strategische Partnerschaft

Die berufliche Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in arabischen Ländern ist eine Exportbranche mit großen Wachstumschancen. Um die Zusammenarbeit zwischen deutschen Berufsbildungsanbietern mit Partnern aus dem Nahen und Mittleren Osten zu fördern und die Märkte konsequenter zu erschließen, haben die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry und iMOVE jetzt eine strategische Partnerschaft geschlossen.


Deutsche Exporte in arabische Länder haben sich seit Anfang der neunziger Jahre mehr als verdreifacht. Dieser Aufschwung beschleunigt sich: Durch wachsende Einnahmen infolge des lang anhaltenden Ölpreisanstiegs investieren viele arabische Staaten massiv in industrielle und infrastrukturelle Projekte, um die Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften voranzutreiben. Trotz der dynamischen Entwicklung ist daher in vielen Bereichen das Potenzial der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen bei weitem nicht ausgeschöpft.

Ein Sektor mit großen Wachstumschancen ist die berufliche Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. Um die Zusammenarbeit zwischen deutschen Anbietern beruflicher Aus- und Weiterbildung mit Partnern aus dem Nahen und Mittleren Osten zu fördern und die Märkte konsequenter zu erschließen, haben die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry und iMOVE jetzt eine strategische Partnerschaft geschlossen.

Die arabischen Länder haben in der beruflichen Aus- und Weiterbildung großen Nachholbedarf und planen die Umgestaltung und den Ausbau ihrer Bildungssysteme. Es gibt zu wenig Berufsausbildungen, die zudem oft nicht den Anforderungen des Arbeitsmarktes genügen. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist viel höher als das Angebot. Deshalb müssen einige Staaten immer mehr ausländische Arbeitskräfte anwerben. Gleichzeitig nimmt infolge des starken Bevölkerungswachstums die Zahl der jungen Araber, die auf den Arbeitsmarkt drängen, laufend zu. Gegenwärtig ist über ein Fünftel der gesamten Bevölkerung in der MENA-Region zwischen 15 und 24 Jahre alt. Viele dieser rund 70 Millionen jungen Menschen finden langfristig keine Arbeitsstelle.

Dies verstärkt den Druck auf die Regierungen, die der beruflichen Bildung mittlerweile höchste Priorität beimessen, um wirtschaftliche und soziale Stabilität zu sichern. Eine mangelhafte Berufsausbildung droht immer stärker, die wirtschaftliche Entwicklung zu begrenzen. Deutsche Unternehmen sind in den arabischen Ländern höchst willkommen, denn Produkte und Know-how aus Deutschland genießen in der arabischen Welt traditionell einen hervorragenden Ruf. Auch im Bereich beruflicher Aus- und Weiterbildung deckt sich das Leistungsprofil deutscher Anbieter in idealer Weise mit dem Modernisierungsbedarf in den arabischen Staaten.

Zum Auftakt ihrer Zusammenarbeit organisieren iMOVE und Ghorfa eine gemeinsame Konferenz am 2. und 3. Dezember 2008 in der jordanischen Hauptstadt Amman. Unter dem Titel "Building a German-Arab Partnership in Skills Development" haben deutsche Unternehmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung Gelegenheit, ihre Angebote Interessenten aus der gesamten Region vorzustellen. Wichtigste Zielmärkte sind Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon, Palästina und Syrien.

Einen weiteren Höhepunkt findet die Kooperation von iMOVE und Ghorfa im 1. Deutsch-Arabischen Bildungsforum, das Bundesbildungsministerin Annette Schavan am 6. Mai 2009 in Berlin eröffnen wird. Die Veranstaltung knüpft an Wirtschaftsforen an, die sich zu wichtigen Kontakt- und Informationsbörsen der deutsch-arabischen Zusammenarbeit entwickelt haben.

iMOVE (International Marketing Of Vocational Education) ist eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Exportförderung von Weiterbildungsdienstleistungen. iMOVE unterstützt deutsche Anbieter bei der internationalen Vermarktung beruflicher Aus- und Weiterbildung.

Die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry wird durch die arabischen Industrie- und Handelskammern und die arabischen Botschaften getragen. Sie ebnet deutschen Unternehmen den Weg in den arabischen Markt.