China, Taiwan: Bechäftigungsprogramme sollen Arbeitsplätze sichern

Zum ersten Mal in der Geschichte bekämpfen China und Taiwan gemeinsam eine Konjunkturkrise. Auch deutsche Unternehmen können von den Maßnahmen profitieren, in dem sie das neue "Ausbildungsgeld" nutzen.


Auszug aus dem Artikel "Wege aus der Krise. Von Annäherung profitieren auch deutsche Firmen" von Kuang-hua Lin im Wirtschaftsmagazin "TaiwanContact", Ausgabe Februar 2009

Neues "Ausbildungsgeld" nutzen.

Mit diversen Beschäftigungsprogrammen versucht die Regierung, in den kommenden vier Jahren insgesamt 700.000 Arbeitsplätze zu schaffen beziehungsweise zu sichern. Unter allen neuen Beschäftigungsmaßnahmen ist das "Ausbildungsgeld" für deutsche Unternehmen auch interessant:

Ab dem 1. Februar 2009 können Arbeitnehmer, die durch Auftragsmangel weniger arbeiten können, monatlich bis zu 10.000 Taiwan-Dollar (222 Euro) als Zuschuss für den Besuch von Weiterbildungskursen erhalten, und zwar bis zu sechs Monate lang.

Mittelständische Unternehmen können pro Betrieb maximal 950.000 Taiwan-Dollar (21.000 Euro) in Anspruch nehmen. Dies gilt für alle Unternehmen in Taiwan, so auch für deutsche Unternehmen.

Als Gegenleistung für die neue, pro-chinesische Politik von Präsident Ma greift auch China Taiwan beziehungsweise den Taiwanern kräftig unter die Arme. Die Regierung in Peking bietet taiwanischen Unternehmen in China zusätzliche Kredite in Höhe von 130 Milliarden Yuan (14 Milliarden Euro) an, davon sind 50 Milliarden Yuan ausdrücklich für Mittelständler reserviert. An die notleidende taiwanische LCD-Bildschirm-Industrie vergab die chinesische Regierung einen Auftrag in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar.
Weitere Konjunkturimpulse für Taiwan ergeben sich durch die gegenseitige Öffnung mit direkten Flügen und Warentransporten.

Nach der Absichtserklärung der taiwanischen Regierung, Taiwan für chinesische Investitionen öffnen zu wollen, hat die chinesische Regierung postwendend erklärt, chinesische Investitionen in Taiwan generell zu erlauben und zu erleichtern. Besonders die staatlichen Unternehmen sollen dazu ermuntert werden, in Taiwan zu investieren. In den kommenden Jahren werden schätzungsweise über 2.000 chinesische Unternehmen in Taiwan investieren oder ein Büro eröffnen.

Quelle: TaiwanContact, Ausgabe Februar 2009, www.china-contact.cc