Russisches Bildungsinstitut informiert sich über deutsche duale Berufsausbildung

Deutsch-russische Berufsbildungskooperation soll im Jahr 2013 intensiviert werden.

 

In Russland ist der Bedarf an Fachkräften in Wachstumsbranchen wie Maschinen- und Autobau, Bauwirtschaft, Metallverarbeitung und grüne Technologien enorm. Um diesen Bedarfen inländischer und ausländischer Investoren Rechnung zu tragen, soll das russische System der beruflichen Bildung reformiert werden.

 

AEVO und überbetriebliche Ausbildungszentren im Fokus russischer Delegation

 

Eine hochrangige Delegtion besuchte Ende Dezember 2012 das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), um sich über die Ausbildereignungsverordnung (AEVO) und den Aufbau von überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungszentren zu informieren.

 

Als Beispiel einer erfolgreichen überbetrieblichen Einrichtung diente das Bildungszentrum Butzweilerhof der Handwerkskammer zu Köln mit seinem breiten Angebotsspektrum. Die Delegationsteilnehmer zeigten sich besonders interessiert an den Schülerpraktika, den Lehrmaterialien, die von den Ausbildern innerhalb der Rahmenlehrpläne erstellt werden, und an der Methodik der Kompetenzvermittlung.

 

Die russische Seite zieht in Erwägung, einen Teil der deutschen AEVO an die russischen ordnungspolitischen und arbeitsrechtlichen Verhältnisse anzupassen. Den größeren Teil der AEVO möchte die russische Seite als Standard oder Zertifikat einführen, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern und um dadurch auch das Image der beruflichen Ausbildung zu heben.

 

Kontakt zu deutschen Bildungsanbietern

 

Die Initiative iMOVE konnte sich den russischen Gästen als Servicestelle vorstellen, die bei der Vermittlung von deutschen Bildungsdienstleistungen unterstützt. Die Anbieter-Datenbank und die Kooperationsbörse fanden dabei besonderes Interesse.

 

Russisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft für Berufsbildung

 

Die Delegation nahm zudem die Gelegenheit wahr, mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Internationalen Büro des BMBFs die Themen der im März in Russland geplanten Sitzung der russisch-deutschen Arbeitsgemeinschaft für Berufsbildung zu besprechen.

 

Grundlage der Kooperation: Deutsch-russisches Memorandum zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung 

 

Aufbauend auf einer langjährigen Kooperationen unterzeichneten das BMBF und das russische Bildungsministerium im November 2012 im Rahmen der Deutsch-Russischen Regierungskonsultationen ein Memorandum, in dem eine deutliche Verstärkung der bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit beschrieben wird.

 

Das BIBB ist gemeinsam mit dem Partnerinstitut FIRO in Moskau für die Umsetzung einer Reihe zentraler Pilotmaßnahmen verantwortlich. Thematische Schwerpunkte der Maßnahmen sind die Beratung bei der Entwicklung von Berufsbildungspersonal und beim Aufbau von Kompetenzzentren der Aus- und Weiterbildung.

Delegation in Werkshalle
Die russischen Gäste und deutschen Gastgeber besichtigen das Bildungszentrum Butzweilerhof der Handwerkskammer zu Köln, © BIBB

Quelle: Kooperation-international.de, 11.01.2013; Text: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)