Brasilien: Schiffsindustrie beklagt Mangel an Fachkräften

Die brasilianische Schiffsindustrie beklagt den Mangel an Fachkräften. Vor allen Dingen fehlt es den Werften und der Handelsmarine an Schweißern.

 

Die brasilianische Schiffsindustrie eröffnete Anfang August die Navalshore 2012 in Rio de Janeiro, eine der größten Messen des Landes. Die Industrie beklagte in diesem Rahmen den Mangel an Fachkräften. Vor allen Dingen fehle es den Werften und der Handelsmarine an Schweißern.

 

Der Industriezweig befindet sich derzeit in einer starken Phase der Expansion. Jährlich setzt die brasilianische Schiffsindustrie rund drei Milliarden Reais (rund 1,2 Milliarden Euro) um und beschäftigt, nach Angaben der Nationalen Gewerkschaft der Schiffsindustrie (Sindicato Nacional da Indústria de Construção e Reparação Naval e Offshore, Sinaval) rund 62.000 Menschen. Die Expansion des Sektors ist vor allem mit dem Abbau von Erdgas und Erdöl in der Hochsee zu erklären, der immer mehr Schiffe, Plattformen und adäquate Ausrüstung benötigt.

 

Die Brasilianische Vereinigung der Schweißer (Associação Brasileira de Soldagem, ABS) betonte den quantitativen und qualitativen Mangel an Schweißern für die Schiffsindustrie. Der Direktor der Vereinigung Daniel Almeida erklärte, dass der Beruf für die Jugendlichen nicht attraktiv sei. Das Gehalt betrage lediglich 3,500 Reais (rund 1.300 Euro) und es bedürfe einer einjährigen Schulung, um die Befähigung zu erhalten, so Almeida.

 

Um dem Mangel, der den Sektor weltweit betrifft, entgegenzuwirken, hat man Kampagnen entworfen, die auf die Schiffsindustrie aufmerksam machen sollen und die für die Möglichkeit einer Karriere innerhalb dieses Sektors werben. Die ABS wird bis Ende dieses Jahres vier weitere Ausbildungszentren einweihen und hofft auf Nachwuchs. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Arbeitskräfte in der Schiffsindustrie von 2010 bis 2020 um 92 Prozent ansteigen.


Quelle: BrasilNews, brasilnews.de, 02.08.2012