Brasilien verpflichtet Arbeitslose zur Qualifizierung

Damit ein Arbeitnehmer in Brasilien die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehmen kann, muss er künftig eine Einschreibung zu einer Weiterqualifizierung vorlegen.

 

Die Weiterqualifizierungskurse sind Teil des nationalen Programms zur technischen Aus- und Weiterbildung und werden kostenlos von verschiedenen Trägern in Brasilien angeboten.

 

Es ist eine Verbesserung und gleichzeitig eine Verschärfung der bestehenden Arbeitslosenversicherung in Brasilien: Am 10.07.2012 trat eine Reform der brasilianischen Arbeitslosenversicherung in Kraft, die bei der dritten Inanspruchnahme von Leistung innerhalb des Zeitraums von zehn Jahren die Weiterqualifizierung des in Anspruch nehmenden Arbeiters vorsieht.

 

Diese Regelung gilt in allen brasilianischen Metropolregionen, mit Ausnahme von Rio de Janeiro, und ist damit eine Maßnahme die hauptsächlich auf den urbanen Raum in Brasilien abzielt.

 

Damit der Arbeitnehmer die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehmen kann, muss er eine Einschreibung zu einer Weiterqualifizierung vorlegen.

 

Damit wird die Pflicht zur Weiterbildung für Menschen eingeführt, die bereits das dritte Mal in zehn Jahren arbeitslos wurden, da diese sonst bei der dritten Phase von Arbeitslosigkeit ohne finanzielle Unterstützung bleiben. Anders als in Deutschland wird die Pflicht zur Weiterqualifizierung an die Arbeitnehmer abgegeben und nicht im Rahmen der Arbeitslosenversicherung gewährleistet.

 

Für die beiden großen Gewerkschaften, die Zentrale Einheitsgewerkschaft der Arbeiter (Central Única dos Trabalhadores, kurz: CUT) und die Gewerkschaftskraft (Força Sindical) sind diese Änderungen ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Die Weiterqualifizierungskurse sind Teil des größeren nationalen Programms zur technischen Aus- und Weiterbildung (Programa Nacional de Acesso ao Ensino Técnico e Emprego, kurz: Pronatec) und werden für die Arbeiter kostenlos von verschiedenen Trägern in Brasilien angeboten werden.


Quelle: BrasilNews, brasilnews.de, 11.07.2012