Journalistenaustauschprogramm "China Medien Report"

Die Robert Bosch Stiftung bietet in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School (HMS) im Herbst 2008 das dreimonatige Austauschprogramm "China Medien Report" an. Chinesische Journalisten sind eingeladen, die Summer School der HMS und eine Hospitation in einem deutschen Medienunternehmen zu absolvieren. Zu einem späteren Zeitpunkt werden im Gegenzug deutsche Journalisten nach China reisen.

 

China ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht – ein Land, das so schnell wächst wie noch nie und in der globalen Politik eine maßgebliche Rolle spielt. In diesem Jahr dürfte das Reich der Mitte durch die Olympischen Spiele und die Paralympics in Peking besonders im Fokus stehen. An Themen über China mangelt es den deutschen Medien nicht. Die Häufigkeit der Berichterstattung geht jedoch nicht zwingend mit einem tiefen Verständnis des Landes einher. Oft beherrschen Klischees und Halbwahrheiten das Bild. Und auch in China präsentieren die Medien mitunter ein oberflächliches Bild der deutschen Gesellschaft.

Darauf reagiert die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School (HMS) mit dem Journalistenaustauschprogramm "China Medien Report", durch das das gegenseitige Verständnis der Menschen beider Länder gefördert werden soll. Von September bis Dezember 2008 bietet der "China Medien Report" chinesischen Journalisten die Möglichkeit, umfassende Kenntnisse über das deutsche Mediensystem, die Funktion des Journalismus in Deutschland und die Arbeitsmethoden deutscher Journalisten zu erwerben. Eine einmonatige Summer School an der HMS und eine zweimonatige Hospitation in einer namhaften Print-, Hörfunk- oder Fernsehredaktion ermöglichen Journalisten beider Länder, eng zusammen zu arbeiten. Neben journalistischen Schwerpunkten stehen Diskussionen mit Persönlichkeiten des politischen und gesellschaftlichen Lebens und Exkursionen unterschiedlicher Art auf dem Programm. Durch die unmittelbaren Erfahrungen mit der deutschen Kultur, die die chinesischen Gäste auf diese Weise sammeln, werden Vorurteile und Klischees auch für eine zukünftige Berichterstattung abgebaut.

Marc Bermann, Projektleiter der Robert Bosch Stiftung, ist überzeugt: "Der ‚China Medien Report’ ist ein wichtiges Programm im Hinblick auf die Völkerverständigung zwischen Deutschland und China. Nachhaltige Veränderung beginnt immer mit dem Wissen über eine Alternative."
Auch HMS-Geschäftsführer Eckbrecht von Grone sieht die große Relevanz des Projekts und freut sich darüber, dass die HMS als Partner ausgewählt wurde: "Für uns ist es ein besonderer Ansporn, dass sich die HMS im Wettbewerb mit anderen Hochschulen durchsetzen und die Robert Bosch Stiftung von ihrer Professionalität überzeugen konnte. Das Projekt hat auch eine wichtige Bedeutung für den Medienstandort Hamburg. Es trägt dazu bei, die guten Beziehungen zu China weiterhin zu stärken."

In einem zweiten Schritt des Austauschprogramms erhalten deutsche Journalisten die gleiche Gelegenheit wie ihre chinesischen Kollegen. Sie werden vor Ort ihr Verständnis für die Kultur Chinas und ihre Kenntnisse über die Arbeitsmethoden im chinesischen Mediensystem erweitern.


Quelle: Pressemitteilung der Hammburg Media School vom 28.01.2008