Chile und Deutschland arbeiten in Forschung und Bildung künftig intensiver zusammen.
Am 17. November 2011 schlossen das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die chilenischen Regierung in Berlin eine Kooperationsvereinbarung in der beruflichen Bildung. Partner des BIBB in Chile ist das Bildungsministerium (Ministerio de Educación Nacional).
Die Unterzeichnung fand im Beisein von Volker Rieke, Leiter der Abteilung Europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), und vom chilenischen Abteilungsleiter für Hochschul- und Berufsbildung, Juan José Ugarte, statt. Die dritte Sitzung der gemischten Kommission für die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Chile bot den Rahmen für die Unterzeichnung der Vereinbarung.
Regierungsabkommen Deutschland-Chile seit 1970
Seit 1970 besteht ein Regierungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Chile über die bilaterale wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ). Die bisherige deutsch-chilenische Zusammenarbeit konzentriert sich vor allem auf den Bergbau und die Bergbautechnologie.
Im Rahmen der Kooperation zur beruflichen Bildung spielen daher auch das Arbeits- und das Bergbauministerium Chiles eine wichtige Rolle.
Chile benötigt Fachkräfte im Bergbau
Chile gehört zu den rohstoffreichsten Ländern Südamerikas und verfügt unter anderem über die weltweit größten Kupfervorkommen. In den nächsten Jahren plant das Land große Investitionen in den Bergbausektor.
Die bereits bestehende hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften auf diesem Gebiet wird demzufolge weiter steigen. Das gilt für ausgebildete Fachkräfte im technischen Bereich gelichermaßen wie für spezialisierte Akademiker und Wissenschaftler.
Themen der Kooperationsvereinbarung mit BIBB
Die Rahmenvereinbarung zwischen dem BIBB und dem chilenischen Bildungsministerium umfasst die Zusammenarbeit in folgenden Themenfeldern:
- Entwicklung, Koordinierung und Umsetzung von Ausbildungsordnungen der Bergbauberufe
- verstärkte Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft
- Entwicklung von Konzepten zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals
- Entwicklung eines rechtlichen Rahmens für die Berufsbildung
Rohstoffstrategie der Bundesregierung
Deutschland ist als Industrieland und Exportnation in besonderem Maß auf eine sichere Rohstoffversorgung angewiesen.
So hat die Bundesregierung 2010 eine Rohstoffstrategie entwickelt, die eine bedarfsgerechte Versorgung der Industrie mit mineralischen Rohstoffen, die nicht der Energieerzeugung dienen, gewährleisten soll.
Diese Strategie hat zum Ziel, die Rohstoffmärkte vor Instabilität und Verzerrung zu schützen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern. Diese Strategie umfasst darüber hinaus auch folgende Themen:
- Aufbau bilateraler Rohstoffpartnerschaften mit ausgewählten Ländern
- Förderung der Aus- und Weiterbildung ausländischer Fach- und Führungskräfte im Rohstoffbereich