Kooperation mit Russland in der beruflichen Bildung vorangetrieben

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahres am 22. Mai 2012 in Berlin lobten die Bundesministerin Annette Schavan und der ehemalige russische Minister für Bildung und Forschung Andrej Fursenko die erzielten Erfolge der deutsch-russischen Kooperation unter anderem im Bereich der beruflichen Bildung.

 

Die Kooperation zwischen Deutschland und Russland in der beruflichen Bildung bildete eine der thematischen Säulen des Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012.

 

Ministerin Schavan dankte allen beteiligten Personen und Wissenschaftsorganisationen für die erfolgreiche Umsetzung der deutsch-russischen Kooperation durch zahlreiche Projekte in den vergangenen 12 Monaten.

 

Während des Festaktes an der Freien Universität Berlin betonte sie die große Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung für die künftige Sicherstellung von Fachkräften und als Grundlage für junge Menschen, um sich eine Zukunft aufzubauen.

 

Bundesministerin Schavan schloss ihre Rede mit dem Wunsch nach einem weiteren Ausbau der Partnerschaften zwischen deutschen Unternehmen und russischen Berufsschulen.

 

Andrej Fursenko erläuterte in seiner Rede, dass sich die Kooperation der beiden Länder nicht auf die Wissenschaft beschränkt, sondern alle Bildungs- und Wirtschaftsbereiche umfasst. Er hob in diesem Zusammenhang die deutsch-russische Berufsbildungskonferenz des MON (Ministerium für Bildung und Forschung der Russischen Föderation) und des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) hervor, die im März 2012 im russischen Kaluga stattfand. iMOVE berichtete ausführlich über die Konferenz.

 

Die Konferenz war ein wichtiger Impuls für eine Umstrukturierung des russischen Ausbildungssystems unter Beteiligung der Industrie. Die Ergebnisse werden in einem Handbuch aufbereitet.

 

Vertreter deutscher und russischer Unternehmen, von russischen Berufsschulen und deutschen Bildungsanbietern sowie von iMOVE, dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) Moskau diskutierten auf der Konferenz die Möglichkeiten, Elemente des dualen Systems der beruflichen Bildung nach Russland zu übertragen.

 

Das BIBB plant mit seinem russischen Partnerinstitut FIRO eine Workshopreihe zur Entwicklung eines russischen Berufsstandards im Fachbereich Mechatronik.

 

Bilaterale Zusammenarbeit in der Berufsbildung

 

Seit 2005 besteht eine bilaterale Arbeitsgruppe des BMBF und des MON. Die Arbeitsgruppe wurde von den Bildungsministern beider Länder zur Verstetigung der deutsch-russischen Kooperation in der beruflichen Bildung ins Leben gerufen.

 

Zu den Themen der Arbeitsgruppe gehören:

 

  • Der russische Bildungsreformprozess, durch den unter anderem die Berufsbildung praxisnäher werden soll.
  • Die Abstimmung neuer Berufsbildungsstandards, insbesondere in der russischen Automobilindustrie.
  • Die Unterstützung deutscher Unternehmen, die als Bildungsdienstleister Fortbildungen in Russland anbieten, zum Beispiel im Bereich Energieeffizienz.

 

Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe ist für den Sommer 2012 in Russland geplant.

 

Mit der "Förderrichtlinie Berufsbildungsexport" fördert das BMBF auch über das Wissenschaftsjahr hinaus die Internationalisierung deutscher Bildungsanbieter, unter anderem in Russland.

 

Die Initiative iMOVE veröffentlichte im Rahmen des Wissenschaftsjahres eine Länderstudie zu Russland.


Quelle: Information Internationales Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Projektträger beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.