EU-Bildungsminister und asiatische Partner vereinbaren engere Zusammenarbeit in akademischer und beruflicher Bildung

"Wir wollen über die Zusammenarbeit der europäischen und asiatischen Bildungsminister im Asia-Europa-Meeting ASEM die Hochschulkooperation mit asiatischen Partnern vertiefen und unser Know-how in der beruflichen Bildung einbringen..." so Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), anlässlich der ASEM-Bildungsministerkonferenz Mitte Mai.


"Gerade für Deutschland bietet der europäisch-asiatische Austausch in der Bildung große Chancen. Bereits jetzt studieren über 60.000 junge Menschen aus Asien bei uns. Wir wollen über die Zusammenarbeit der europäischen und asiatischen Bildungsminister im Asien-Europe-Meeting ASEM die Hochschulkooperation mit asiatischen Partnern vertiefen und unser Know-how in der beruflichen Bildung einbringen. Das ASEM-Sekretariat, das jetzt in Bonn angesiedelt wird, ist ein von allen ASEM-Partnern begrüßter Schritt und wird Deutschlands herausgehobene Position in ASEM festigen", sagte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Cornelia Quennet-Thielen, am Freitag im vietnamesischen Hanoi. Anlass war die 2. ASEM-Bildungsministerkonferenz am 14. und 15. Mai, bei der Quennet-Thielen die deutsche Delegation leitete.

Mit den in Hanoi vereinbarten konkreten gemeinsamen Aktivitäten wird die 2008 bei der 1. Konferenz in Berlin begründete ASEM-Partnerschaft im Bildungsbereich vertieft:

  • Anfang 2010 wird Deutschland alle ASEM-Mitglieder einladen, die Kooperation beim Austausch von Lernergebnissen und Kreditpunkten zu beraten.
  • In Thailand wird im Herbst ein Hochschul-Wirtschaftsforum mit deutscher Beteiligung abgehalten.
  • Frankreich und Korea werden regionale Arbeitsgruppen zum Thema Qualitätssicherung einsetzen.
  • Österreich wird eine ASEM-Expertengruppe zur gegenseitigen Anerkennung von Hochschulqualifikationen einberufen.
  • Zur Arbeitsmarktfähigkeit und Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung wird China mit Unterstützung Deutschlands eine Tagung veranstalten.

 

Das neu gegründete ASEM-Sekretariat wird den ASEM-Bildungsdialog und die Vielzahl der entstehenden Initiativen koordinieren. Es wird vom BMBF für vier Jahre beim DAAD angesiedelt und danach zu einem asiatischen Partnerland wechseln.

In ASEM vertreten sind die 27 Länder der EU, die Europäische Kommission und das ASEAN-Sekretariat sowie 16 asiatische Staaten: Brunei, Kambodscha, China, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Laos, Malaysia, Mongolei, Myanmar, Pakistan, die Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam. Die ASEM-Staaten repräsentieren damit 58 Prozent der Weltbevölkerung, 50 Prozent des Welt-Bruttosozialproduktes und 60 Prozent des Welthandels. Seit der Initiierung von ASEM 1996 werden ganz unterschiedliche Themen von der Finanz- und Währungskrise über den Anti-Terror-Kampf bis hin zur Energiepolitik und dem Klimawandel auf ASEM-Konferenzen behandelt.

Die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland hat sich seit 1997 von 100.000 auf 237.000 im Jahr 2008 erhöht, darunter weit über 60.000 aus asiatischen Ländern, vor allem aus China und Indonesien. Die Zahlen belegen die Attraktivität Deutschlands für ausländische Studierende. Nur die USA und Großbritannien können noch mehr ausländische Studierende verzeichnen. Zugleich sind immer mehr deutsche Studierende im Ausland, zur Zeit knapp 76.000.


Quelle: Pressemitteilung Nummer 108/2009 vom 15.05.2009, Bundesministerium für Bildung und Forschung