Neuausrichtung der deutsch-russischen Zusammenarbeit in der Berufsbildung

Die anhaltend hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in Russland und die Zusammenarbeit mit deutschen Partnern für neue Ausbildungsinitiativen ist Anlass für eine Deutsch-Russische Berufsbildungskonferenz in Kaluga.

 

Vom 29. bis 30. März 2012 treffen sich Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft in diesem aufstrebenden Industriezentrum, rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau. Neben dem Erfahrungsaustausch über die Ausbildung von Fachkräften für den russischen Arbeitsmarkt liegt der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen russischen und deutschen Partnern. Eröffnet wird das Treffen von Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und der stellvertretenden russischen Forschungsministerin Inna Bilenkina.

 

Nicht nur russische Unternehmen suchen praxisnah ausgebildete Mitarbeiter, sondern auch mehr als 6.000 deutsche Firmen, die sich in Russland engagieren, darunter Volkswagen, Knauf, Bosch, Metro und Osram. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, haben viele der deutschen Unternehmen in Russland innovative Ausbildungskonzepte auf regionaler Ebene umgesetzt, Schulungszentren eingerichtet und eine duale Ausbildung nach deutschem Vorbild eingeführt.

 

Bislang lag die Verantwortung für die berufliche Bildung in Russland bei den Schulen. Mit dem im September 2011 verabschiedeten Berufsbildungsgesetz strebt die russische Regierung nun eine stärkere Beteiligung der Wirtschaft an der beruflichen Bildung an. Die Konferenz soll dazu beitragen, Pilotprojekte deutscher und russischer Partner zur beruflichen Qualifizierung auf den Weg zu bringen und landesweite Berufsstandards weiterzuentwickeln.

 

Auf dem Programm der Konferenz stehen Berufsbildungsprogramme, Struktur und Zertifizierung beruflicher Qualifikationen sowie Bildungsstandards, jeweils dargestellt am Beispiel des boomenden Automobilsektors. Von deutscher Seite nehmen Vertreter des BMBF, des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der BMBF-Initiative iMOVE sowie deutsche Industrieunternehmen und Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen teil.

 

Berufsbildung ist eine der vier thematischen Säulen des "Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12". Im gemeinsamen Wissenschaftsjahr setzen sich beide Länder verstärkt dafür ein, Fachkräfte zu qualifizieren und damit in die Zukunft ihrer Länder zu investieren.

 

iMOVE (International Marketing Of Vocational Education) ist eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Internationalisierung beruflicher Aus- und Weiterbildung. Deutschen Anbietern hilft iMOVE mit einem umfangreichen Serviceangebot bei der Erschließung internationaler Märkte. Mit der Marke "Training – Made in Germany" wirbt iMOVE im Ausland für deutsche Kompetenz in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.


Quelle: iMOVE-Presseinformation, 27.03.2012