Berufsbildung in Saudi-Arabien: Gemeinsam den Innovationsmotor ankurbeln

Die wachsende Gesellschaft des Königreichs Saudi-Arabien hat mit hoher Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen. Während viele Schulabgänger im nationalen Arbeitsmarkt keinen Anschluss finden, werden Lehrer oftmals zur Ausbildung ins Ausland geschickt.

 

Die Technical and Vocational Training Corporation (TVTC) wirkt dieser Entwicklung entgegen.

 

In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entstand in Riad das Technical Trainers College (TTC), das Studienabgänger für die Lehrtätigkeit an Berufsschulen ausbildet.

 

Eine Gruppe Studierender des TTC trat im März 2012 eine einwöchige Bildungsreise nach Deutschland an. Zu Besuch im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informierten sich die Studenten auch über Verwaltung und berufliche Bildung in Deutschland.

 

Das TTC demonstriert den hohen Stellenwert der Ausbildung zum Berufsschullehrer/zur Berufsschullehrerin. Vorbild des Instituts ist die deutsche Berufsausbildung mit ihrem Fokus auf dem Aufbau von Handlungskompetenzen.

 

Das College bietet saudischen Studienabgängern die Möglichkeit, sich durch ein dreijähriges Bachelor-Programm für die Lehrtätigkeit an Berufsschulen zu qualifizieren. Auf dem technischen Hintergrund der Studierenden aufbauend, stehen pädagogische und berufsspezifische Inhalte im Mittelpunkt des Hochschulstudiums.

 

Beim Aufbau des TTC kooperiert das Königreich Saudi-Arabien seit 2008 mit der GIZ. Sie rekrutiert auch die Lehrkräfte des Instituts wie Dr. Abbes Sebihi, der die studentische Delegation auf ihrer Bildungsreise nach Deutschland begleitete.

 

Im Januar 2012 besuchte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF, bei seinem Aufenthalt im Königreich Saudi-Arabien das TTC und regte einen weiteren Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit deutscher Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung mit dem Königreich und der saudischen Berufsbildungsbehörde TVTC an.

 

Deutschland verfügt über ein großes Angebot für den Bildungsexport in Länder wie Saudi-Arabien.

 

Mit der Initiative iMOVE fördert das BMBF gezielt die Internationalisierung von Anbietern beruflicher Aus- und Weiterbildung. Kontakte zwischen deutschen Bildungsanbietern und saudi-arabischen Unternehmen werden vor allem über die von iMOVE und Ghorfa, der Deutsch-Arabischen Handelskammer, organisierten jährlichen Deutsch-Arabischen Bildungsforen ermöglicht.


Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, 13.03.2012