Saudi-Arabien bietet Potenzial für Investoren im Bildungssektor

Angesichts des immensen saudi-arabischen Bildungsetats könnten sowohl private Bildungsanbieter als auch universitäre Kooperationen profitieren.

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von knapp 320 Milliarden Euro ist Saudi-Arabien die größte Volkswirtschaft in Nahost und Nordafrika und wird diesen Status weiter ausbauen. Aus Sicht deutscher Unternehmer bietet die Wirtschaftsmacht zwischen Rotem Meer und persischem Golf somit in erster Linie eines: Jede Menge Potenzial für nahezu alle großen Wirtschaftsbereiche.

Die Möglichkeiten für Investoren aus der Bundesrepublik sind vielversprechend, denn "made in Germany" steht im Königreich nach wie vor für Qualität und Zuverlässigkeit, sagt Andreas Hergenröther, Delegierter der deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien. Der in Riad lebende Jurist war einer der Gastredner beim gestrigen 19. Arabien-Symposium der Industrie- und Handelskammer Bielefeld und sprach über Potenziale und Herausforderungen, über Megaprojekte und Reformen in Saudi-Arabien.

 

Investitionen auch in der Gesundheitswirtschaft

 

Vielversprechende Möglichkeiten eröffneten sich für deutsche Unternehmen in vielen Bereichen, beispielsweise in der Modernisierung der Verkehrs-Infrastruktur, der Petrochemischen Industrie, der Metallverarbeitung und der Energie- und Bauwirtschaft. Zum Teil "riesige Investitionen" seien kurz- bis mittelfristig zu erwarten. So auch in der Gesundheitswirtschaft.

"Planung und Bau von Krankenhäusern, Ausbildung von Fachärzten, der Pharmabereich – die Betätigungsfelder sind mannigfaltig", ist sich Hergenröther sicher. Ähnliches berichtet der Delegierte für den Bildungssektor. Angesichts des immensen saudi-arabischen Bildungsetats könnten sowohl private Bildungsanbieter als auch universitäre Kooperationen profitieren.

 

"Die Deutschen müssen am Ball bleiben"

 

"Die deutschen Unternehmen genießen in Saudi-Arabien einen sehr guten Ruf", so Hergenröther. Das sei ein Pfund, mit dem die heimischen Firmen im Königreich mehr wuchern sollten. "Die Deutschen müssen am Ball bleiben, sich selbstbewusster präsentieren und strategischer denken", empfiehlt Hergenröther.

Und: "Aus unserer Sicht wäre ein Stück mehr politische Flankierung wünschenswert", sagt der Wirtschafts-Delegierte. Trotz der zunehmenden Attraktivität des saudi-arabischen Marktes müssten dortige Investitionen sehr gut vorbereitet werden. "Das Recht unterscheidet sich zum Teil stark vom europäischen." Es sei erstaunlich, wie blauäugig Unternehmen immer noch in diese Falle tappten.


Quelle: Regionale Tageszeitung Neue Westfälische, Artikel nw-news.de, 08.12.2012