Delegierte aus Malaysia informieren sich über deutsches Ausbildungssystem

Delegierte des Ministry of High Education in Kuala Lumpur machten sich an der Staatlichen Berufsschule Lauingen ein Bild vom dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland.

Wie ein Schaltkreis funktioniert, demonstrierten Zehntklässler der Staatlichen Berufsschule Lauingen im Fachraum gestern nicht nur vor ihrem Lehrer, sondern auch vor Delegierten aus Malaysia. Schulleiter Werner Wittmann und Studiendirektor Eugen Schmidt-Greese führten gestern gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem Professor Dr. Georg Barfuß eine Gruppe des Ministry of High Education in Kuala Lumpur durch die Bildungseinrichtung.

Vor Ort wollten sich die Gäste allem voran ein Bild des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland machen. Wittmann stellte dabei unter anderem dessen Vorteile heraus: Es sei leichter den Betrieb zu wechseln. So ausgebildet lasse sich Wissen auch in anderen Firmen anwenden. Auch in Malaysia gebe es zwar teils berufsbildende Schulen, sagten die Delegierten. Aber es mangele an der Zusammenarbeit mit den Unternehmen.

In Deutschland sind die Schüler gesetzlich zum Berufsschulbesuch verpflichtet. Aber Wittmann sagte auch, dass hier manchmal als problematisch erachtet werde, dass ein Lehrling zur Schule gehen müsse und an diesem Tag nicht für den Betrieb arbeiten könne.

 

Brückensprache in Europa notwendig

 

Ein wenig Nachholbedarf sahen Wittmann und Barfuß, der den Besuch in die Wege geleitet hatte, in der sprachlichen Bildung. In Europa spreche man viele Sprachen, was eine Brückensprache, in der man länderübergreifend kommunizieren könne, für flexible Arbeitnehmer notwendig mache.

Dass an der Schule auch die Praxis eine große Rolle spielt, sahen die Delegierten aus Asien bei einem Rundgang durch Bau-, Wirtschafts-, Metall- und Nahrungsmittelabteilung sowie in den Werkräumen für elektro- und umwelttechnische Berufe. In den Werkräumen für Auszubildende der Umwelttechnik etwa, erläuterte Fachlehrer Johannes Lechner unter anderem seine Lehrmittel wie diverse Rohrleitungssysteme.


Quelle: Augsburger Allgemeine, augsburger-allgemeine.de, 30.10.2011