Südafrika: African Stories

Fernseh-Sender aus 30 afrikanischen Ländern nehmen an dem Projekt "African Stories" der Deutschen Welle Akademie (DW-AKADEMIE) teil. Es bietet afrikanischen Journalisten die Möglichkeit, einem internationalen Publikum ihr Bild von Afrika zu zeigen.

"Journalisten von außerhalb Afrikas berichten zu sehr über Armut und ähnliche Dinge. Durch dieses Projekt können wir unsere Meinung äußern und das Potential zeigen, das in Afrika steckt", beschreibt Mathews Nthala, Cutter und Kameramann bei Muvi TV in Sambia, seine Erwartungen.

Das Langzeitprojekt "African Stories" startete dieses Jahr parallel in mehreren afrikanischen Ländern: In insgesamt neun regionalen Trainings-Workshops kommen Journalisten, Cutter, Ton- und Kameraleute aus allen Teilen Afrikas zusammen, tauschen sich untereinander und mit den Experten der DW-AKADEMIE aus, und produzieren Fernsehbeiträge über Themen aus dem afrikanischen Alltag. 30 "afrikanische Geschichten" sollen so am Ende der Trainingsserie entstanden sein, die allen teilnehmenden Sendern zur Verfügung gestellt werden.

Zudem werden die besten afrikanischen Fernsehteams eingeladen, gemeinsam mit Redakteuren der Deutschen Welle weitere 20 "African Stories" zu produzieren, die von der DW und ihren Partnersendern in Afrika, Europa und der ganzen Welt ausgestrahlt werden sollen.

Schließlich werden im Anschluss an das Projekt die besten Teilnehmer an Workshops und Ko-Produktionen nach Deutschland reisen, um sich dort mit politischen Akteuren auszutauschen, und diesen eine afrikanische Perspektive auf aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen zu vermitteln.

Zu einem der ersten Workshops kamen im vergangenen Monat Teilnehmer aus Malawi, Namibia, Sambia und Südafrika in Kapstadt zusammen. Den Inhalt ihrer Beiträge wählten sie unter dem Thema "Afrikanischer Aufbruch" selbst aus. Im Vordergrund standen dabei ein afrikanischer Blickwinkel auf Themen wie Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung sowie Gesundheit und Bildung:

"Wir können nicht vor der Tatsache davonlaufen, dass wir als Afrikaner von Korruption, Krieg und Armut erschüttert wurden. Aber wir haben so viel Potential", sagt Nashilongo Gervasius, Producerin bei der Namibian Broadcasting Corporation (NBC). Sie möchte eingefahrene Vorstellungen von Afrika abbauen und ein facettenreiches, detailliertes Bild zeigen.

Besonders wichtig war Nashilongo Gervasius auch der Erfahrungsaustausch mit den anderen afrikanischen Teilnehmern. "Wir bei NBC müssen die Messlatte höher anlegen, wenn wir ein internationales Niveau erreichen wollen. Aus diesem Grund ist es für mich interessant, die Herangehensweise der Teilnehmer aus anderen afrikanischen Ländern zu beobachten. Und natürlich ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen." Mathews Nthala von Muvi TV in Sambia ergänzt: "Ich glaube unser Kontinent kommt voran. Wir müssen nun als Einheit mit einer Stimme zusammenstehen und uns darüber verständigen, wie wir die Dinge weiter verbessern können."

Zusätzlich zu dem Workshop in Kapstadt fanden kürzlich weitere Trainings in Uganda, Marokko und im Senegal statt. Das Projekt African Stories wird im September in Ghana und Benin fortgesetzt.

Quelle: DW-Akademie (dw-world.de), 15.09.2011