Deutsche und polnische Bildungseinrichtungen wollen enger kooperieren

Um den Fachkräftebedarf auch in Zukunft sichern zu können, wollen Berufsbildungseinrichtungen und Hochschulen beiderseits der Oder enger zusammenarbeiten. Ziel ist, Absolventen neue Märkte zu eröffnen und Unternehmen die Auswahl von Fachkräften zu erleichtern, weil sie auf ein gleiches Bildungsniveau zurückgreifen können.


Kann der duale Bachelorstudiengang, bei dem die Berufsausbildung zum Industriemechaniker mit einem international anerkannten Abschluss als Bachelor of Engineering kombiniert wird, auch ein grenzüberschreitendes Erfolgsmodell werden? Das war eine der Fragen, über die Wirtschaftsfachleute, Hochschulprofessoren, Vertreter der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg und des Bundesinstituts für Berufsbildung sowie Akteure der beruflichen Bildung diskutierten.

Informationen aus erster Hand gab es dazu von vier Azubis, die über ihre Erfahrungen im Studium und in Eisenhüttenstädter Unternehmen wie ArcelorMittal, Ferrostaal und Heckmann berichteten.

Nun mit den Nachbarn nach gemeinsamen Wegen zu suchen, ist für Frank Röder eine logische Folge der bisherigen Zusammenarbeit mit polnischen Partnern. Die eigentliche Herausforderung sieht der Geschäftsführer des QualifizierunsgCentrums der Wirtschaft (QCW) in Eisenhüttenstadt darin, "einen nachhaltigen Ansatz beruflicher Ausbildung und Hochschulbildung für eine Region im Voll- und nicht Halbkreis" zu finden.

Die polnischen Vertreter des Lubuski Klaster Metalowy kündigten eine kurzfristige Analyse zur Fachkräftentwicklung an. Auch ohne empirische Erhebung waren sich die Akteure einig, dass die Bedarfe auf beiden Seiten deutlich spürbar sind, neue gemeinsamen Bildungsprodukte gebraucht werden.

Im Ergebnis sollen Fachkräfte stehen, die von der Industrie gefragt und auf deutscher und polnischer Seite einsetzbar sind. "Gerade im Rahmen der Internationalisierung der Wirtschaft gründen immer mehr Unternehmen Niederlassungen im Ausland, so auch in Polen. Schon daher ist es interessant, vergleichbare Ausbildungen und Abschlüsse anzubieten", sagte Professor Thomas Mirre, Dekan an der Technischen Hochschule Wildau. Es gehe darum, Absolventen neue Märkte zu eröffnen und Unternehmen die Auswahl von Fachkräften zu erleichtern, weil sie auf ein gleiches Bildungsniveau zurückgreifen können.

Quelle: Märkische Oderzeitung, www.moz.de vom 18.01.2010