Indien: Ausbildung von Servicepersonal in der Landtechnik

Bundesministerin Ilse Aigner kündigte im Rahmen der deutsch-indischen Arbeitsgruppe für den Sektor Landtechnik ein Projekt zur Ausbildung von Servicepersonal in Indien an.

Indienbesuch von Bundesministerin Aigner stärkt deutsch-indische Zusammenarbeit

Bundesministerin Ilse Aigner besuchte Mitte November 2010 zusammen mit einer Abordnung der deutschen Wirtschaft Indien. Im Zentrum der Reise standen politische Gespräche sowie ein Unternehmerforum in Delhi.

Mit der Unterzeichnung eines Zusatzprotokolls vereinbarten Ministerin Aigner und ihr indischer Amtskollege, in der bilateralen Arbeitsgruppe neben der Landwirtschaft und der Ernährung zukünftig auch die Zusammenarbeit im Bereich Verbraucherschutz auszubauen.

Weitere Stationen der Reise waren Bhopal und Chennai. Beim Besuch eines ländlichen Entwicklungsprojektes der Karl Kübel Stiftung in der Nähe Bhopals zeigte sich Bundesministerin Ilse Aigner beeindruckt vom Engagement der Frauen. Sie schließen sich zu Spar- und Kreditgruppen zusammen und lernen so, eigenes Geld zu verwalten und zu vermehren.

In Chennai besuchte die Delegation die Swaminathan Research Foundation, die als Think Tank wichtige Themen der landwirtschaftlichen Entwicklung in Indien aufgreift. Weiterer Programmpunkt war die Verbraucherberatungsstelle des Bundesstaats Tamil Nadu. Sie ist aus einer deutsch-indischen Kooperation zur Verbesserung des Verbraucherschutzes in Indien entstanden.

Gespräche verdeutlichen: Handel und Investitionen verstärken

Im Gespräch mit dem indischen Ernährungsminister Suboth Kanth Sahai wurde deutlich, dass sich Indien von der intensivierten Zusammenarbeit einen Technologietransfer aus Deutschland und deutsche Investitionen in die Ernährungsindustrie erhofft. Es werden aber auch gute Chancen für importierte Verarbeitungsprodukte in beiden Ländern gesehen. Die zum Abschluss des Gespräches unterzeichnete Gemeinsame Erklärung fand in den indischen Medien breiten Widerhall.

Der indische Staatsminister für Landwirtschaft und Verbraucherangelegenheiten, Prof. K.V. Thomas, betonte in dem Gespräch mit Bundesministerin Ilse Aigner die großen Möglichkeiten für Wachstum im bilateralen Warenaustausch. Indien zieht die Liberalisierung für ausländische Direktinvestitionen in die landwirtschaftliche Infrastruktur in Betracht. Damit soll das Ziel erreicht werden, die Produktivität zu steigern und die Nachernteverluste zu verringern. Wachstum erwarte man sich vor allem im Bereich des Obst- und Gemüseanbaus sowie bei der Tierhaltung.

Bundesministerin Ilse Aigner stellte die konstruktiven Gespräche anlässlich der zweiten Sitzung der deutsch-indischen Arbeitsgruppe am 1. September 2010 heraus, an deren Umsetzung gegenwärtig gearbeitet werde. Sie hob insbesondere die Zusammenarbeit in den Bereichen Saatzucht, Tiergenetik, Landtechnik sowie den Ausbau der Forschungskooperation hervor. Für den Sektor Landtechnik kündigte sie ein Projekt zur Ausbildung von Servicepersonal in Indien an.

Indien sucht die Kooperation mit Deutschland

Der erste Indienbesuch auf Ministerebene des deutschen Agrarressorts traf auf indischer Seite auf großes Interesse. Indien gehört zu den weltweit größten Agrarproduzenten und sucht die Kooperation mit Deutschland. Insbesondere die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerte Bereiche sind dabei von Interesse. Hier bieten sich deutschen Unternehmen mit angepassten Lösungen für den indischen und asiatischen Markt gute Chancen.

Indien hat sich in den zurückliegenden drei Jahren zu einem bedeutenden Partner für die Agrarkooperation mit Deutschland entwickelt. Es ist die drittgrößte Volkswirtschaft in Asien und hat eine herausragende Rolle als Agrarproduzent mit einem Anteil von fast 16 Prozent am Bruttoinlandsprodukt und 52 Prozent an den Beschäftigten.

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Quelle: Auszug Artikel zur bilateralen Zusammenarbeit, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMELV, Ende 2010