Indische Wirtschaft und iMOVE intensivieren Zusammenarbeit

Die indische Wirtschaft sucht im Bereich der Berufsbildung verstärkt die enge Zusammenarbeit mit ausländischen Kompetenzträgern, vorzugsweise in Deutschland. Vor diesem Hintergrund informierte sich eine Bildungsdelegation der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI) vom 3. bis 8. Oktober über die verschiedenen Aspekte der Berufsbildung in Deutschland. Der Besuch der Delegation wurde von iMOVE organisiert.


"Mein Kopf brummt vor lauter Ideen", meinte Vipin Sahni, zuständig für die Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung beim Quality Council of India, zum Abschluss seines einwöchigen Berlin-Besuchs.

Vipin Sahni war Mitglied der 10-köpfigen Berufsbildungsdelegation der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI), des größten Dachverbandes der indischen Wirtschaft, die sich vom 3. bis 8. Oktober in Berlin über die verschiedenen Aspekte der Berufsbildung in Deutschland informierte. Der Besuch der Delegation wurde von iMOVE organisiert.

Auf dem Programm der indischen Delegation standen unter anderem ein Besuch der Industrie- und Handelskammer, und verschiedener Oberstufenzentren, ein Austausch zu Qualitätsfragen in der Berufsbildung beim Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft, die Vorstellung der Berliner Media Academy, der Besuch eines Berufsinformationzentrums, das Kennenlernen der praktischen Ausbildung von Einzelhandelskaufleuten bei der Galeria Kaufhof und von Kraftfahrzeug-Technikern bei der Gesellschaft für Berufsbildende Maßnahmen.

Für den 7. Oktober hatte iMOVE den iMOVE-India Day organisert. So konnten die indischen Gäste direkt mit deutschen Weiterbildungsanbietern über konkrete Kooperationen sprechen und erste Schritte festhalten.

Höhepunkt des Besuchs der Berufsbildungsdelegation war ein Treffen mit einer FICCI-Handelsdelegation unter Leitung des indischen Ministers für Handel und Industrie, Minister Anand Sharma, am 8. Oktober im Berliner ABB Trainingszentrum. Der Minister, dessen FICCI-Handelsdelegation zeitgleich in Deutschland war, hatte ausdrücklich um den Besuch in einer industriellen Berufsbildungseinrichtung gebeten, um dort Anregungen für die Umgestaltung des indischen Ausbildungssystems zu erhalten.

Im ABB Trainingszentrum wurde Minister Sharma von Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Volker Barzyk, Personalvorstand der ABB Deutschland, empfangen.

Dort unterzeichneten FICCI-Präsident Ranjan Bharti Mittal und iMOVE-Leiterin Sabine Gummersbach-Majoroh in Anwesenheit des Ministers eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit in Fragen der Berufsbildung. Schwerpunkte der Vereinbarung sind die Kooperation bei der Ausbildung von Ausbildern in Indien und beim Aufbau von Berufsbildungs-Beiräten der Wirtschaft. Darüber hinaus werden FICCI und iMOVE eine ständige Plattform für die Kontaktanbahnung zwischen indischen und deutschen Partnern schaffen.

Eine zweite Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Ranjan Bharti Mittal und Manfred Kremer, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Diese Vereinbarung sieht künftig einen regelmäßigen Austausch zum Beispiel in den Bereichen Qualitätssicherung, Entwicklung von Berufsbildungsstandards oder Prüfungen und Zertifizierungen vor.

Der Delegationsbesuch, der auf indischer Seite von der Berufsbildungsabteilung der FICCI vorbereitet wurde, ist Teil der intensivierten Zusammenarbeit von iMOVE mit der indischen Wirtschaft.

Die indische Wirtschaft wendet sich in den letzten Jahren verstärkt der Berufsbildung zu, die bisher von der Regierung dominiert wurde. Dabei sucht die Wirtschaft eine enge Zusammenarbeit mit ausländischen Kompetenzträgern, vorzugsweise in Deutschland.

In diesem Sinne ließ sich Minister Sharma zum Abschied von Volker Barzyk versprechen, dass sich ABB mit seinen vier großen Standorten in Indien in der Modernisierung der indischen Berufsbildung in engagieren wird.