Am 16. November 2017 traf sich im südafrikanischen Pretoria die deutsch-südafrikanische Arbeitsgruppe (AG) zur Berufsbildung. iMOVE nahm an der AG teil und informiert in diesem Artikel unter anderem über Vorhaben auf südafrikanischer Seite, die für die deutsche Bildungswirtschaft interessant sein können.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das südafrikanische Department for Higher Education and Training (DHET) leiteten die AG und würdigten die Fortschritte in der bilateralen
Zusammenarbeit.
Bei der Sitzung ging es um die weitere Unterstützung aus Deutschland beim Aufbau eines südafrikanischen Berufsbildungsinstituts und um die Frage, wie die Berufsbildungsreform und Pilotprogramme weiter vorangetrieben werden können. Weitere Schwerpunkte waren die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor und den Sozialpartnern sowie die Qualifikation von Berufsbildungspersonal.
Folgende Vorhaben der südafrikanischen Seite sind für die deutsche Bildungswirtschaft interessant:
Einführung dualer Ausbildungen in Südafrika
Das DHET plant, in 26 von insgesamt 50 Berufsbildungs-Schulen (TVET-Colleges) 13 duale Ausbildungsgänge zu schaffen.
Das Department kann dabei auf einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Pilotvorhaben zur Entwicklung dualer Ausbildungsgänge an vier TVET-Colleges aufbauen.
In Rahmen dieses Vorhabens wird es im Laufe des Jahres 2018 den Bedarf einer verbesserten Ausstattung der TVET-Colleges geben. iMOVE hat dem DHET angeboten, die entsprechenden Ausschreibungen in Deutschland gezielt zu verbreiten.
Aufbau eines Lecturer College
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert ein sogenanntes "Lecturer College". Für den Aufbau dieses Colleges wird es verschiedene Ausschreibungen geben. iMOVE wird auch diese Ausschreibungen gezielt im iMOVE-Netzwerk verbreiten.
Interessant bei diesem Vorhaben ist die Kooperation mit dem BMBF. Während die KfW die "Hardware" finanziert, steuert das BMBF den Inhalt bei.
So gab es 2017 einen entsprechenden "Südafrika-Call" im Rahmen der BMBF-Förderbekanntmachung zur Internationalisierung der Berufsbildung. Im Ergebnis ist ein deutscher Bildungsanbieter an dem Lecturer College-Projekt beteiligt: Das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern soll im Verbund mit der Universität Stuttgart die inhaltliche Komponente beisteuern.