In einem Impulsreferat stellte Christian Stertz, Referatsleiter im BMBF, die Ziele des Ministeriums in der internationalen Zusammenarbeit zum Thema Berufsbildung vor. Er betonte die Bedeutung wissenschaftlicher Begleitung von Konsortien, die im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie zum Berufsbildungsexport unterstützt werden. Dabei sollen vergleichbare Fragestellungen im Rahmen der unterschiedlichen Projekte herausgearbeitet werden, um zu einer Systematisierung und Professionalisierung des Berufsbildungsexports beizutragen.
Stertz empfahl auch, mit wissenschaftlicher Unterstützung Instrumente zu entwickeln, um bereits vor dem Markteintritt zu prüfen, ob man als Unternehmen für den Bildungsexport gerüstet ist.
In der anschließenden Diskussion befürwortete Ewald Heinen vom Institut für Technik der Betriebsführung die wissenschaftliche Begleitung, weil gerade viele kleine und mittlere Betriebe Unterstützung für eine methodischere Herangehensweise an ihre Exportaktivitäten nachfragen. Nach seiner Aussage entziehen sich einer Systematisierung allerdings Sozialkompetenzen, kulturelle Kenntnisse und individuelles Einfühlungsvermögen.
Walter Ganz vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation sieht die Vorteile der wissenschaftlichen Begleitung zusätzlich darin, dass der notwendige Transformationsprozess vom Bildungsträger zum Bildungsdienstleister erleichtert wird.
Professor
Dr. Thorsten Posselt vom Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa hob hervor, dass eine rasche Professionalisierung angesichts immer kürzerer Innovationszyklen unabdingbar für den Unternehmenserfolg ist. Nach seinen Worten müssen im Zuge eines
Service-Engineering Fragen nach dem Geschäftsaufbau in fremden Kulturräumen und der Rolle von Marketing und Netzwerken in einem gemeinsamen Lernprozess beantwortet werden.
Das Publikum beteiligte sich rege an der Diskussion mit Fragen und Vorschlägen. Zu den Themen zählten die Deregulierung der Weiterbildungsbranche, Schwierigkeiten bei der Erlangung von Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische Schulungsteilnehmer, international einheitliche Bildungsstandards, der Mangel an deutschen Trainern und die Rolle des
E-Learning.
Dr. Hagen Habicht vom
Center for Leading Cooperation and Innovation betonte, dass
E-Learning komplementär zum Personal im Ausland wirksam werden muss.