Die berufliche Bildung in Indonesien weist derzeit kein befriedigendes Qualitätsniveau auf. Fachleute bemängeln die unzureichende Ausrichtung an den Bedürfnissen der Wirtschaft. Die Regierung versucht, mit gezielten Maßnahmen den Standard zu verbessern. Der Bedarf ausländischer Investoren an Fachkräften wird meist durch eigene Lösungen gedeckt.
Um rund 9,3 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region Asien und Pazifik 2010 laut Weltbank gestiegen. Die wirtschaftliche Dynamik dürfte sich in den nächsten Jahren fortsetzen, wenn auch etwas gemäßigter. Qualifizierte Fachkräfte zu finden, bereitet zunehmend jedoch Probleme. Als Lösung bietet sich die Investition in Aus- und Weiterbildung an.
Beim achten Asem-Gipfel im Oktober zwischen Europa und Asien gaben die EU und die sechzehn asiatischen Länder sowie Russland, Australien und Neuseeland eine gemeinsame Abschlusserklärung. Die Erklärung enhält auch ein Arbeitsprogramm, das Expertentreffen unter anderem zu den Themen Biotreibstoffe, Ausbildung, Ernährungssicherheit und Menschenrechte vorsieht.
"Wir haben eine klare Agenda bis 2012. Wir wollen die Bildungskooperationen ausbauen und intensiv im Bereich zukunftsorientierter Technologien zusammenarbeiten, (...)" so Bundesminister Brüderle während seiner Indien-Reise im September.
Indonesien muss die Probleme der Infrastruktur und Regierungsführung in Angriff nehmen sowie Mängel im Bildungsbereich in den Griff bekommen, um die Wirtschaft anzukurbeln und einen nachhaltigen Wachstumspfad einzuschlagen. Dies ist das Ergebnis eines neuen Berichts der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Islamischen Entwicklungsbank (IDB).
Die Weltbank unterstützt Mexiko, um das Bildungsniveau im Land zu verbessern. Rio de Janeiro erhält ein Darlehen, das unter anderem für die Verbesserung des Gesundheits- und Bildungswesens eingesetzt werden soll. In den chinesischen Provinzen Liaoning und Shandong und in Indonesien soll die Berufsbildung durch die Weltbank gefördert werden.
Ausländische Unternehmen in Indonesien tun sich teilweise schwer, ausreichend Fachpersonal anzuheuern beziehungsweise Mitarbeiter mit den geforderten Qualifikationen zu finden. Verstärkt wird dieses Manko nicht nur durch kulturelle Besonderheiten, sondern auch durch restriktive arbeitsrechtliche Bestimmungen.
"...Wir wollen über die Zusammenarbeit der europäischen und asiatischen Bildungsminister im Asia-Europa-Meeting ASEM die Hochschulkooperation mit asiatischen Partnern vertiefen und unser Know-how in der beruflichen Bildung einbringen..." so Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), anläßlich der ASEM-Bildungsministerkonferenz Mitte Mai.