Der iMOVE-Workshop "Interkulturelle Kommunikation China" am 10. Mai 2010 in Bonn bot eine lebendige und interaktive Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der chinesischen Denk- und Lebensweise.
Der Referent und langjährige Trainer für interkulturelles Management, Xueli Yuan, entlarvte klassische Fettnäpfchen und Stolpersteine in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit und entwickelte gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Strategien und Lösungskonzepte für eine erfolgreiche Kooperation in der Aus- und Weiterbildung.
Mit interkultureller Kompetenz überzeugen
Laut iMOVE-Trendbarometer 2009 gilt China nach wie vor als chancenreichster Markt für Aus- und Weiterbildungsanbieter. Aber nicht allein die Fachkompetenz entscheidet über Erfolg und Misserfolg im China-Geschäft.
Die interkulturelle Kompetenz ist unbestritten einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Kooperation mit dem Reich der Mitte. Das bestätigen nicht nur die für das Trendbarometer 100 repräsentativ befragten Unternehmen. Auch Referent Xueli Yuan, ein Kenner und Liebhaber beider Kulturkreise, betonte die Bedeutung interkultureller Sensibilität.
Dies beinhaltet auch die differenzierte Wahrnehmung des eigenen Verhaltens und ein waches Interesse an den kulturellen Besonderheiten des Gegenübers.
Dass weiße Sneakers durchaus zum Maßanzug getragen werden können, dass Ironie in China nicht immer die gewünschte Wirkung erzielt, und dass zwischen Nord- und Südchinesen der Jangtse sowie enorme kulturelle Unterschiede liegen, lernten die Teilnehmer anhand zahlreicher eindrucksvoller Beispiele aus dem deutsch-chinesischen Geschäftsalltag.
Mit "Made in Germany" in China punkten
Deutschland genießt in China einen hervorragenden Ruf. 'Made in Germany' wird mit Qualität verbunden", ermutigte Xueli Yuan die Anwesenden zum Chinageschäft. Das gilt auch für die Aus- und Weiterbildung.
Die zügige Bereitstellung qualifizierter Arbeitskräfte für das rasante Wirtschaftswachstum ist derzeit ein politisches Schwerpunktthema in China. Deutschland kann hier ein erfahrener und wertvoller Partner sein.
Xueli Yuan verwies jedoch auf die spezifischen Formen des Lernens und Lehrens in China und beschrieb den landestypischen Umgang mit Wissen mit einem Konfuzius-Zitat: "Lernen, ohne zu denken, ist nutzlos. Denken, ohne vorher etwas gelernt zu haben, ist gefährlich."
Die oftmals sehr direkte Art vieler Deutschen ist für Chinesen daher zunächst befremdlich. Wie unterschiedlich die Kommunikation in beiden Ländern verläuft, zeigten auch die vier Formen des "Ja", welche die Teilnehmer bei ihrer nächsten Chinareise sicher im Hinterkopf haben werden. Sie lernten außerdem, dass Redundanz als Mittel der Verstärkung und eine induktive Informationsvermittlung in China eine erfolgreiche Präsentation ausmachen.
Am Ende des Workshops bestätigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einhellig, dass sie sich nun deutlich besser für ihre künftigen China-Aktivitäten vorbereitet fühlten.
Die eintägige Gedankenreise durch China hat nicht nur das Fernweh geweckt, sondern auch die Lust, das neu Gelernte nun praktisch anzuwenden.