iMOVE-Länderseminar Weiterbildungsmarkt China: Chancen-Hürden-Risiken

Eindrücke vom iMOVE-Länderseminar

iMOVE führte am 16. April im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn mit den Partnern EDUCON Berlin, Lorenz Consulting GmbH und EURASIA Institute ein Seminar für deutsche Weiterbildungsanbieter durch.

Mit dem Beitritt der Volksrepublik China zur Welthandelsorganisation (WTO) hat der zentral gesteuerte wirtschaftliche Reformprozess im Land eine neue Qualität erreicht. Die Orientierung auf die Errichtung und Festigung marktwirtschaftlicher Strukturen scheint mittlerweile unumkehrbar geworden zu sein.

Damit verbunden ist unter anderem die Zielstellung, in der Wirtschaft an internationalen Standards orientierte Qualitäts- und Produktivitätsmaßstäbe zu erreichen.

 

In der Konsequenz führt dies in der Praxis bereits innerhalb der Wirtschaft als auch im System der vorwiegend noch staatlichen Einrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung zur Herausbildung einer intensiven Nachfrage nach modernen beruflichen Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen, insbesondere aus den industrialisierten Ländern.

Deutschland und das deutsche Aus- und Weiterbildungssystem genießen dabei in China eine hohe Wertschätzung und werden von den potenziellen Nachfragern auf dem sich herausbildenden chinesischen Weiterbildungsmarkt präferiert.

 

Diese günstige Ausgangslage für den Export beruflicher Weiterbildungsdienstleistungen führt jedoch nicht automatisch zu einem einfachen Transfer von Ausbildungsinhalten und –methoden von Deutschland nach China.

 

Ziel, Inhalt und Ergebnis des Seminars

 

Ziel des Seminars war es aufzuzeigen, wo die Chancen, Hürden und Risiken dieses Weiterbildungsmarktes liegen.

 

Wie man sich praktische Handlungsansätze für eine Markterschließung erarbeiten kann oder wie Zielgruppen und Kontaktebenen erkannt und erschlossen werden können waren Schwerpunkte des iMOVE-Länderseminars.

Praxisorientierte Vorträge zum "Faszinosum China" (Wolfgang Lorenz, Lorenz Consulting) und zu Fragen des interkulturellen Lernens (Andrew Geddes, EURASIA Institute) wurden ergänzt durch aktuelle Informationen über die Lage im chinesischen Berufsbildungssystem und die Rahmenbedinungen für ausländische Bildungsanbieter in China (Dr. Zhang Congyuan, PROWAY EDUCON).

 

Weitere Präsentationen nahmen eine Zielgruppenanalyse vor und führten zu Handlungsmodellen im chinesischen Weiterbildungsmarkt (Jürgen Männicke, EDUCON).

Eine Vielzahl von praktischen Hinweisen bot der Vortrag des Vertreters der Bildungsabteilung der Deutschen Auslandshandelskammer in Shanghai (Holger Morneweg), die durch Praxisberichte aus der Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung in China (Willi Lange) und über die Einführung des C-Master-Schulungsprogramms der FESTO AG in China (Dr. Hermann Klinger) abgerundet wurden.

Die 30 Teilnehmerinenn und Teilnehmer, – Vertreter von Weiterbildungsanbietern aus allen Bundesländern –, waren mit den Veranstaltern einig:

 

Ein Tag reicht für ein solches komplexes Thema mit so vielen firmenbezogenen Einzelfragen nicht aus. Ebenso wenig sind die umfangreichen Aufgaben bei der Erschließung eines solchen vielschichtigen Marktes von einzelnen Weiterbildungsanbietern allein zu bewältigen.

So ist jetzt intensive Nacharbeit und die Schaffung von Kooperationen und Netzwerken angesagt, deren Grundlage bereits von den Veranstaltern selbst gelegt wurden:

 

Ein kleiner, pragmatisch handelnder Firmenverbund mit aktiven Partnern und eigenem Kontaktnetz in China steht weiterhin als Anlaufpunkt für "Rat-und-Tat-Suchende" in Sachen Weiterbildungsmarkt China zur Verfügung.