iMOVE-Delegationsreise Baltische Staaten

Eindrücke der Delegationsreise
    In die baltischen Länder Lettland, Estland und Litauen führte im Rahmen der Aktivitäten zum internationalen Marketing für die deutsche berufliche Aus- und Weiterbildung eine iMOVE-Delegationsreise im November 2004.

    Die Teilnehmer konnten sich mit den Hintergründen und Potenzialen des baltischen Aus- und Weiterbildungsmarktes vertraut machen. Unternehmen und Bildungsinstitute aus dem Baltikum lernten die Kompetenz deutscher Weiterbildungsanbieter als Partner für berufliche Aus- und Weiterbildung kennen.

    Konzept der Delegationsreise

    Die iMOVE-Delegationsreise in die drei baltischen Länder hatte zum Ziel, den deutschen Bildungsunternehmen zu helfen, die ersten Kontakte mit interessierten lettischen, estnischen und litauischen Partnern auf dem Gebiet der beruflichen Bildung, Weiterbildung und Qualifizierung zu knüpfen und eventuelle Ansätze für den Einstieg in die neuen Märkte zu finden.

    Es sollten Chancen für eine engere Zusammenarbeit mit den lettischen, litauischen und estnischen Berufsbildungseinrichtungen und Fortbildungsanbietern zwecks gemeinsamer Projektdurchführung und Export von Weiterbildungsdienstleistungen entstehen.

    Die Delegationsreise führte in die drei Hauptstädte Riga, Talinn und Vilnius. In jeder Metropole fanden eine Kooperationsbörse, ein Abendempfang sowie Besuche in Ministerien, Bildungseinrichtungen und Unternehmen statt. Aus dieser Mischung an Aktivitäten erwuchsen Kontakte zu Politik, Wirtschaft, Verbänden, Bildungseinrichtungen sowie deutschen Organisationen in den baltischen Staaten.

    Die Reise wurde in Zusammenarbeit mit dem lettischen Beratungsunternehmen AC Konsultacijas durchgeführt, das deutsche und baltische Unternehmen bei ihren Aussenwirtschaftsaktivitäten auf dem Gebiet der beruflichen Aus- und Weiterbildung unterstützt.

    Ergebnis der Delegationsreise

    Die Delegationsreise hat ihr Ziel, deutsche Weiterbildungsanbieter mit den Rahmenbedingungen für die berufliche Aus- und Weiterbildung bekanntzumachen und den Markteinstieg durch die Vermittlung von ersten Geschäftskontakten zu ermöglichen, erreicht. Die Delegationsteilnehmer waren mit dem Ergebnis der Reise sehr zufrieden, die Erwartungen wurden sogar weit übertroffen.

    Während einer knappen Woche lernten die Teilnehmer drei Länder und ihre Menschen, drei Bildungssysteme sowie zahlreiche interessante Kollegen kennen und tauschten Erfahrungen und Ideen aus. Die Delegationsteilnehmer führten Geschäftsgespräche mit über 120 Partnerinstitutionen, staatlichen und privaten Bildungsträgern, Kammern und Verbänden. Trotz der sehr intensiven Arbeitsplanung blieb noch Zeit für kurze Stadtbesichtigungen in den drei Hauptstädten.

    Die Teilnehmer haben sehr engagierte Balten erlebt. Die aufgeschlossene Haltung der baltischen Gesprächspartner wird sich positiv für zukünftige Geschäftsbeziehungen mit deutschen Partnern auswirken. Nebeneffekt der Delegationsreise sind enge Kontakte innerhalb der Delegation, aus denen sich ebenfalls Geschäftsideen sowohl in Deutschland als auch im Ausland entwickeln können.

    Schwerpunkte des Programms in Lettland
    (1. - 2. November 2004)

     

    Erster Programmpunkt in Lettland war ein Treffen in der Deutschen Botschaft Riga. Botschafter Eckard Herold und Sozialreferent Rolf Jäger informierten über die wichtigsten Aspekte der deutsch-lettischen Beziehungen.

    Bei der deutsch-lettischen Kooperationsbörse im Maritim Hotel führten die teilnehmenden Weiterbildungsanbieter intensive Geschäftsgespräche. Die Nachfrage von lettischer Seite war unerwartet gross:
     

    • Teilnehmer der deutschen Delegation sprachen mit etwa 7 bis 9 Unternehmen.
    • Rund 70 Geschäftskontakte wurden während der Kontaktbörse geknüpft.
    • Für die reibungslose Kommunikation sorgten elf Dolmetscher.

     

    Intensive Gespräche konnten auch während des Abendempfangs auf Einladung des deutschen Botschafters Eckard Herold geführt werden, da dort auch zahlreiche Partner anwesend waren.
     

    • Überdurchschnittlich interessiert an der Kontaktaufnahme mit deutschen Bildungsanbietern waren die beruflichen Mittelschulen (Berufsschulen mit Abitur) praktisch aus allen Regionen Lettlands von Liepaja bis Daugavpils:
      Das Hauptinteresse dieser Schulen liegt bei der gemeinsamen Durchführung von Praktikantenaustauschprojekten und Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer.
    • Zwei weitere Gruppen potenzieller Partner für deutsche Weiterbildungsanbieter bildeten die Fachschulen bzw. Colleges und die privaten Weiterbildungsanbieter.

     

    Am 2. November fand im Konferenzsaal eines Hotels ein Roundtable über aktuelle Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Lettland und Deutschland statt, an dem sowohl die Teilnehmer der iMOVE-Delegation als auch zehn lettische Experten der beruflichen Aus- und Weiterbildung teilnahmen.

     

     

    Schwerpunkte des Programms in Estland
    (2. - 4. November 2004)

     

     
    Beim Besuch des estnischen Miniteriums für Bildung und Forschung in Tartu empfingen die iMOVE-Delegation Riho Raave (Vizekanzler für Verwaltung) und Anders Pung (Leiter der Abteilung für Berufs- und Erwachsenenbildung). Herr Raave charakterisierte die wichtigste Aufgabe seines Ministeriums im heutigen Estland:
     

    • Ausbildungsmöglichkeiten für jeden Menschen entsprechend seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen zu schaffen.
    • Das estnische Ministerium versteht die Berufsbildung als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung in Estland.
    • Zur Zeit sind im Bildungssektor zukunftsgerichtete Reformen im Gange.

     
    Die Wirtschaftsschule Tallinn (Tallinna Majanduskool) ist eine estnische Bildungseinrichtung, die sowohl Fachhochschulprogramme (3 - 3,5 Jahre) als auch Berufsbildungsprogramme (2 Jahre) anbietet. Die Delegationsteilnehmer besichtigten die Schule und sprachen mit den Verantwortlichen.

    Die Delegation hatte außerdem Gelegenheit, sich mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt Estlands während des Besuchs beim estnischen Arbeitsamt (TTA) bekanntzumachen. Frau Elo Parveots, Beraterin des Arbeitsamtes, stand der Gruppe Rede und Antwort.

    Die Kooperationsbörse im Meriton Grand Hotel Tallinn war die zentrale Veranstaltung während des Besuches der Delegation in Estland:
     

    • Für jedes deutsche Weiterbildungsunternehmen hatten sich 7 – 8 estnische potenzielle Partnerinstitutionen angemeldet, die zuvor von iMOVE recherchiert worden waren.
    • Vor der Reise hatten deutsche Teilnehmer potenzielle Gesprächspartner identifizieren können und mit ihren estnischen Partnern Vorabinformationen ausgetauscht.
    • Die Mehrzahl der Gesprächspartner kam aus Tallinn und Umgebung, aber es waren auch Vertreter aus Tartu, Narva und Pärnu dabei.
    • Nach den offenen und aufgeschlossenen Gesprächen liegen jetzt gute Voraussetzungen für die weitere Kontaktentwicklung vor.

     
    Abends fand im Festsaal der estnischen Akademie der Wissenschaften ein Empfang anläßlich der Delegationsreise statt. Der Gastgeber Botschafter Jürgen Dröge unterstrich in seiner Grußansprache die Rolle der deutsch-estnischen bilateralen Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur.

     

     

    Schwerpunkte des Programms in Litauen
    (4. - 6. November 2004)

     

     
    Die Teilnehmer besuchten auf Vorschlag des litauischen Ministeriums für Bildung und Forschung das Bildungszentrum für Technologie und Gewerbe in Vilnius:
     

    • Das Zentrum wurde erst im Sommer 2004 eröffnet.
    • Es wird als staatliche Bildungseinrichtung vom Staatshaushalt finanziert.
    • Drei ehemalige polytechnische Berufsschulen und eine Berufsschule bilden die heutigen vier Fachabteilungen des Zentrums.
    • Es werden unter anderem Elektriker und Elektroniker, KfZ-Mechaniker und Bürokaufleute ausbildet.

     
    Für die Kooperationsbörse im City Park Hotel Vilnius waren individuelle Programme und Gesprächstermine entsprechend den Firmenprofilen und den Wirtschaftsinteressen des jeweiligen Weiterbildungsanbieters ausgearbeitet worden. Die geknüpften Kontakte wurden während eines Abendempfangs auf Einladung der deutschen Botschaft weiter vertieft.

    Sonntag, 31. Oktober 2004: Berlin – Riga
     

    • Abends: Anreise in Riga

     

    Montag, 1. November 2004: Riga
     

    • Morgens: Stadtbesichtigung
    • Briefing in der deutschen Botschaft durch Botschafter Eckard Herold und Botschaftsrat Rolf Jäger
    • Mittags: Kooperationsbörse:
      bilaterale Geschäftsgespräche (individuelle Planung für jede teilnehmende Bildungseinrichtung)
    • Abends: Empfang anlässlich der Delegationsreise, Gastgeber: Herr Botschafter Herold

     

    Dienstag, 2. November 2004: Riga – Tartu – Tallinn
     

    • Morgens: Round-table über aktuelle Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung
      Teilnehmer: iMOVE-Delegation und Repräsentanten aus der Verwaltung und Bildungseinrichtungen Lettlands
    • Mittags: Fahrt mit dem Bus nach Tartu (rund 4 Stunden/240 km)
    • Nachmittags: Besuch beim estnischen Ministerium für Bildung und Forschung,
      Briefing über aktuelle Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Estland
      • Herr Riho Raave, Vizekanzler im Ministerium für Bildung und Forschung
      • Herr Andres Pung, Leiter des Departements für Berufsausbildung
    • Anschließend Weiterfahrt nach Tallinn (rund 2,5 Stunden)
    • Abends: Ankunft in Tallinn

     

    Mittwoch, 3. November: Tallinn
     

    • Morgens: Besuch der Fachschule für Wirtschaft (Tallinna Majanduskool)
      • Gespräch mit Herrn Raivo Täht, Direktor
    • Mittags: Kooperationsbörse
    • Abends: Empfang auf Einladung der Deutschen Botschaft Tallinn anlässlich der Delegationsreise
      • Gastgeber: Botschafter Jürgen Dröge

     

    Donnerstag, 4. November 2004: Tallinn – Vilnius
     

    • Morgens: Stadtbesichtigung Tallinn
    • Mittags: Besuch beim estnischen Arbeitsamt
      • Frau Elo Parveots, Beraterin des Arbeitsamtes
    • Abends: Flug nach Vilnius

     

    Freitag, 5. November: Vilnius
     

    • Morgens: Besuch des Berufsbildungszentrums für Technologien in Vilnius
      • Gespräch mit Herrn Direktor Klemka
    • Mittags: Kooperationsbörse
    • Abends: Empfang anlässlich der Delegationsreise auf Einladung der Deutschen Botschaft Vilnius
      • Gastgeberin: Iris Wilczoch, Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft

      

    Samstag, 6. November 2004
     

    • Morgens: Treffen im Hotel, Kurze Reiseauswertung
    • Mittags: Stadtbesichtigung und Zeit zur freien Verfügung
    • Abends: Abflug nach Berlin