Hans-Gerhard Reh von iMOVE eröffnete das Seminar und erklärte, dass iMOVE dem russischen Bildungsmarkt nach einer längeren Zeit - die letzten iMOVE-Veranstaltungen zu Russland fanden im Jahr 2006 statt - erneut mehr Aufmerksamkeit schenken möchte.
Wladimir Nikitenko, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs DEinternational bei der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), stellte die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Russland dar.
Die im Jahr 2009 begonnene und bis 2030 geplante große "Investitionsoffensive" der russischen Regierung verfolgt das Ziel einer ganzheitlichen Modernisierung des Landes und birgt Chancen für deutsche Unternehmen. Neben Moskau gewinnen auch die russischen Regionen immer mehr an Bedeutung. Russlandkenner erwarten trotz der bevorstehenden Parlamentswahl Ende 2011 und der Präsidentenwahl 2012 politische Kontinuität.
Wolfgang Hellwig, GOPA Consultants, und Monika Muylkens, iMOVE, informierten über das staatliche Berufsbildungssystem in Russland und über die Ergebnisse der neu erschienenen iMOVE-Marktstudie Russland. Die Beiträge ermöglichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich ein genaues Bild über die derzeitige Berufsbildungssituation im Land zu machen.
Diese ist einerseits durch eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, ein staatlich dominiertes, praxisfernes System der Berufsbildung, andererseits aber auch durch Reformbemühungen der Regierung gekennzeichnet. So wird beispielsweise durch verschiedene Maßnahmen versucht, die Privatwirtschaft in die Berufsausbildung zu involvieren. Auch die Verlagerung der Zuständigkeiten von der föderalen Ebene hin zu den Regionen ist von besonderer Bedeutung.
Über die Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung berichtete Frank Holzwarth vom Projektträger Berufsbildungsexport im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das BMBF fördert Vorhaben, die vorzugsweise zu qualifizierten Fachkräften unterhalb des akademischen Niveaus auf Facharbeiterebene sowie auf der Ebene von ausgebildeten Fachkräften im mittleren Management führen.
Auch das Internationale Büro des BMBF kann deutsche Anbieter beruflicher Aus- und Weiterbildung finanziell unterstützen. Dr. Marion Mienert informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Förderinstrument Forschungsmarketing. Mit Hilfe des Forschungsmarketings soll der Bekanntheitsgrad und die Attraktivität des Forschungs- und Entwicklungs-Standorts Deutschland in Russland erhöht werden. Es richtet sich zum Beispiel an deutsche Forschungsnetzwerke mit Beteiligung von Berufsbildungsanbietern.
Über beide Instrumente informierte iMOVE in diesem Portal.
Darüber hinaus stellte Dr. Mienert das laufende Deutsch-Russische Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation vor. Das Jahr verfolgt unter anderem das Ziel, die bestehenden deutsch-russischen Kooperationen im Bereich der Berufsbildung sichtbarer zu machen sowie zukünftig die Zahl deutscher Aus- und Weiterbildungsanbieter in Russland zu erhöhen. Es werden beispielsweise Messeauftritte oder eigene Veranstaltungen der Bildungsanbieter gefördert.
09:00 Uhr Empfang und Registrierung
09:30 Uhr
Begrüßung und Einführung, Hans-Gerhard Reh, iMOVE
09:45 Uhr
Aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Russland und Unterstützungsleistungen für deutsche Unternehmen
10:15 Uhr
Vorstellung des russischen Berufsbildungssystems
10:45 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr
Aus- und Weiterbildungsmarkt in Russland: Qualifizierungsbedarf und Zielgruppen für deutsche Bildungsanbieter
11:30 Uhr
Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich der Berufsbildung in Russland
12:00 Uhr Mittagessen
13:15 Uhr
Unterstützung der deutsch-russischen Zusammenarbeit durch das BMBF
13:45 Uhr
Erfahrungsberichte deutscher Bildungsanbieter
14:45 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr
Erfahrungsberichte deutscher Bildungsanbieter
16:15 Uhr
Diskussion, Moderation iMOVE
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung