iMOVE Weiterbildungs-Export Preis 2006

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    Mit dem erstmalig verliehenen iMOVE Weiterbildungs-Export-Preis wurden Bildungsanbieter für ihre erfolgreichen Internationalisierungskonzepte ausgezeichnet. Dabei standen seitens der Jury folgende Kriterien im Mittelpunkt der Bewertung:

     

    • die unternehmerische Leistung bei der Erschließung internationaler Märkte und Marktnischen
    • die gewählte Internationalisierungsstrategie
    • die Management-, Organisations- und Personalentwicklung
    • die Entwicklung des Exports am Gesamtumsatz
    • außergewöhnliche Ideen und Initiativen zur Vermarktung im Ausland
    • Kooperationen mit in- und/oder ausländischen Partnern sowie Netzwerken
    • die Anpassung an ein fremdes kulturelles Umfeld
    • der langfristige Ansatz des internationalen Engagements

     

    Der direkte Vergleich der unterschiedlichen Internationalisierungsstrategien gestaltete sich schwierig, da jedes Unternehmen einen individuellen Weg ins Ausland geht.

     

    Daher vergab iMOVE nicht wie vorgesehen die Preise 1 bis 3, sondern drei gleichwertige Preise an die drei Gewinner des Wettbewerbs.

    Preisträger: Stiftung Bildung und Handwerk - SBH

    Die Internationalisierung der Stiftung Bildung und Handwerk (SBH) hat in einer Zeit des Umbruchs und Strukturwandels im deutschen Weiterbildungsmarkt maßgeblich zu einer Steigerung der Angestelltenzahl von 1800 auf 2300 geführt. So hat die SBH in besonderem Maße unter Beweis gestellt, dass Internationalisierung nicht nur vorhandene Arbeitsplätze sichert, sondern auch neue Jobs schafft.

    Gegründet von der Kreishandwerkerschaft Paderborn vereinigt die SBH insgesamt 16 unterschiedliche Bildungseinrichtungen in einer Art Holding. Eines der unabhängigen Unternehmen, das InBIT, ist bereits seit Anfang der 1990er Jahre mit mehreren Niederlassungen in Polen erfolgreich.

    Mit einer Reihe von unterschiedlichen Einrichtungen wie einer Fachhochschule oder einer internationalen Schule und einem breiten Bildungsangebot von Deutschkursen über IT-Schulungen bis zu beruflichen Umschulungsmaßnahmen konnte die Marke „InBIT“ auf dem polnischen Markt etabliert werden. Aber auch China ist ein Markt, in dem die SBH mittlerweile erfolgreich agiert.

    Ausschlaggebend und treibende Kraft im Prozess der Internationalisierung war und ist die klare strategische Ausrichtung des Managements. Dabei setzt man insbesondere auf die Gründung von Niederlassungen im Ausland, den Einsatz einheimischer Mitarbeiter und die Entwicklung modularer länderspezifischer Bildungsangebote.

    Preisträger: iVWA Internationale Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie

    Für die iVWA Internationale Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie gGmbH war die internationale Ausrichtung von Anfang an oberstes Ziel. Gegründet im Jahr 2002 mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Braunschweig und der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Braunschweig trafen die Verantwortlichen nach gründlicher Marktrecherche die strategische Entscheidung, ihre Aktivitäten zunächst zu 100 % auf den chinesischen Markt zu konzentrieren.

    Mit der Fokussierung des Bildungsangebotes auf dreijährige kombinierte Ausbildungsgänge, die neben theoretischem Unterricht zwei umfangreiche Praxisphasen beinhalten, trifft das Produkt der iVWA die chinesische Nachfrage nach der sogenannten höheren beruflichen Bildung.

    Dabei erhalten die Absolventen gleich vier Ausbildungsabschlüsse: das chinesische staatliche Advanced Diploma, den Betriebswirt (iVWA), und für die Praxisanteile eine Zertifizierung durch die Industrie- und Handelskammer und die deutsche Auslandshandelskammer und damit einen anerkannten deutschen Berufsabschluss.

    Mit einer chinesischen Variante des deutschen Berufsakademiemodells hat die iVWA den Durchbruch auf dem chinesischen Markt geschafft. Die enge Zusammenarbeit mit in China tätigen deutschen Unternehmen sowie tragfähige Kooperationen mit chinesischen Bildungseinrichtungen sind weitere Bausteine der iVWA-Erfolgsstrategie.

    Die absolute Konzentration auf das Auslandsgeschäft und auf einen Markt, gepaart mit einem passgenauen Produkt, hat sich für die iVWA bewährt und wurde zu einer erfolgreichen Basis für ein längerfristiges Engagement in China.

    Preisträger: Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement, gpdm

    Die internationale Markterschließungsstrategie der Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement, kurz gpdm, hat die Jury vor allem wegen ihres innovativen Charakters überzeugt. Eine Idee wurde entwickelt und konsequent verfolgt.

    Die Vision war eine „Bildungsfabrik“ für China. Wenn dort rund 300.000 Fachkräfte pro Jahr benötigt werden, kann man nicht mit einem Pilotprojekt für nur 15-20 Mitarbeiter starten, war die These der gpdm. So begann man in chinesischen Dimensionen zu denken.

    Mit ausgeprägter Marketingorientierung wurde und wird nicht einfach nur Ausbildung angeboten, sondern Fachkräftepotenzial, Wirtschaftswachstum und Stabilität. Und damit werden die Bedürfnisse der chinesischen Kunden offenbar genau getroffen.

    Bei der Bildungsfabrik handelt es sich um das Konzept eines Ausbildungsnetzwerkes, das in Deutschland bereits erfolgreich unter dem Namen „BANG“ (Berufliches Ausbildungsnetzwerk im gewerblichen Bereich) betrieben wird.

    Mitglieder der jeweils regionalen Netzwerke sind kleine und mittelständische Unternehmen aus dem gewerblichen Bereich. Dabei übernimmt die gpdm das komplette Management von der Konzeption des Ausbildungsnetzwerkes über die Ausbildungsplanung bis zur Gewinnung von Auszubildenden. Organisiert wird eine externe Ausbildungswerkstatt (die Fabrik), die mit Betrieben und Berufsschulen vernetzt wird.

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    Jubiläumsveranstaltung: 5 Jahre iMOVE

    „Ich bin der festen Überzeugung, dass Bildung zum Exportschlager werden wird...“ verkündete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Andreas Storm auf der Jubiläumsveranstaltung „5 Jahre iMOVE“ am 15.11.2006 im Kongress- und Tagungszentrum axica in Berlin.

    Anlässlich des fünfjährigen Bestehens von iMOVE zogen Fachleute aus dem In- und Ausland eine erste Bilanz. Im Rahmen der Veranstaltung, an der über 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Bildungsanbieter und -experten teilnahmen, wurde auch erstmalig der iMOVE Weiterbildungs-Export-Preis verliehen.

    Nach einer künstlerischen Darstellung der Entstehungsgeschichte und Tätigkeitsfelder von iMOVE durch das Unternehmenstheater Mobilé, begrüßte Sabine Gummersbach-Majoroh, Leiterin, die Gäste, zu denen viele langjährige Partner gehörten.

    Dabei hob Sie hervor, dass der Erfolg der Arbeit von iMOVE hauptsächlich auf die hervorragende Kooperation mit Bildungsanbietern und zuständigen Institutionen im In- und Ausland zurückzuführen ist.

    Die Bedeutung internationaler Kooperationen im Bereich der beruflichen Bildung unterstrich auch der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Storm, der sich im Anschluss an die Begrüßungsworte von Sabine Gummersbach-Majoroh an die Gäste wandte. Storm lobte vor allem die betriebsnahe Aus- und Weiterbildung in Deutschland. „Die kontinuierlich steigende Nachfrage aus dem Ausland nach beruflicher Aus- und Weiterbildung soll verstärkt aus Deutschland bedient werden“, sagte der Staatssekretär.

    Dass deutsche Weiterbildungsanbieter sich mittlerweile verstärkt international positionieren, veranschaulichten die vorgestellten Aktivitäten der drei Preisträger des iMOVE Weiterbildungs-Export-Preis 2006.

    Die Laudatii wurden von den Jury-Mitgliedern Susanne Burger, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Gisela Dybowski, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), und Stefan Rolle, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) verlesen.

    Die Jury, zu der auch Sabine Gummersbach-Majoroh, iMOVE, Uwe Sachse, Uwe Sachse Consulting, und Professor Dirk Holtbrügge, Universität Erlangen, gehörten, stellte den Gästen die Alleinstellungsmerkmale vor, die ausschlaggebend für die Auszeichnung der Stiftung Bildung und Handwerk (SBH), der iVWA - Internationale Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie gGmbH und der Gesellschaft für Projektierung- und Dienstleistungsmanagement mbH (gpdm) waren.

    „Die Erfahrung lehrt: Die Entwicklung und Umsetzung einer Internationalisierungsstrategie ist nicht ein formalisierter Prozess, sondern ein Organismus...“ zitierte Sabine Gummersbach-Majoroh das Jurymitglied Uwe Sachse. „...Strategie passiert und das gerade im Auslandsgeschäft. Sie entwickelt sich aus einem Prozess des (interkulturellen) Lernens. Aus Ideen werden Vermutungen, Vermutungen werden zu Überzeugungen und Überzeugungen zu Aktionen. Die Strategie hat die Aufgabe zu verbinden: Menschen haben Ideen, bringen sie ein und diskutieren sie, verfeinern sie, testen sie und treiben die Umsetzung voran. Dazu notwendig ist ein mutiger Kopf, der die Richtung vorgibt und die Menschen mitreißt.“

    Aufgrund der individuellen und unterschiedlichen Ansätze der Internationalisierungsstrategien, die unter Beweis stellten, dass es den „Königsweg“ für das erfolgreiche Auslandsengagement nicht gibt, und dass Erfolg nur anhand verschiedener Kriterien messbar ist, hauptsächlich aber auf persönliches Engagement und Durchsetzungsfähigkeit zurückzuführen ist, vergab iMOVE nicht wie vorgesehen einen 1. bis 3. Preis, sondern drei gleichwertige Preise.

    Die Individualität potenzieller Auslandsmärkte, die - in Kombination mit firmenspezifischen Rahmenbedingungen - erfolgsversprechende Absatzmärkte deutscher Weiterbildungsanbieter sind, wurde in einer Diskussionsrunde mit Vertretern aus verschiedenen Ländern beleuchtet. Zuvor stellte Dr. Tim Mazzarol von der University of Western Australia das Erfolgsrezept australischer Weiterbildungsexporteure vor.

    Moderiert durch Thomas Nehls, diplomatischer Korrespondent ARD-Hauptstadtstudio, diskutierten Dr. Alaa Ezz von der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer in Kairo, Dr. Jiang Feng vom Bildungsministerium der Volksrepublik China, Mohan Murti von der indischen Reliance Industries Limited und Jochen Scholz von der Moskauer Niederlassung der Deutschen Management Akademie Niedersachsen gGmbH die Bedarfe der Weiterbildungsmärkte Ägypten, Indien, China und Russland. Einig waren sich die ausländischen Gäste, dass deutsche Berufsbildung ebenso wie deutsche Industriegüter, ein hervorragendes Ansehen genießt und dass „Training - Made in Germany“ im Ausland größte Absatzmöglichkeiten hat. Die besondere Rolle von iMOVE bei der Vermarktung deutscher Berufsbildung im Ausland wurde von allen Gästen hervorgehoben.

    Von besonderem Interesse war auch die zweite Diskussionsrunde des Nachmittags, in der Markus Kamann, Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH, und Manfred Mroz, LDT Nagold Fachakademie für Textil und Schuhe gGmbH, stellvertretend für deutsche Weiterbildungsanbieter ins Gespräch mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft kamen.

    iMOVE bot damit deutschen Weiterbildungsanbietern erstmalig ein Forum, um stärkere staatliche Unterstützung für ihre Internationalisierungsprojekte einzufordern. Dr. Michael Blank, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Susanne Burger, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Stefan Rolle, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, und Patrick Vetter, KfW Bankengruppe, stimmten Markus Kamann zu, dass Bildung gleich Business ist und dass eine stärkere Koordination staatlicher Stellen sowie ein stärkeres Networking zwischen staatlichen Stellen, Industrie und Bildungsanbietern unumgänglich ist.

    Das rege Interesse der Gäste an den Rede- und Diskussionsbeiträgen der Referenten hat unter Beweis gestellt, dass iMOVE mit dieser Veranstaltung eine breitenwirksame Bewusstseinsbildung gelungen ist.

    In diesem Sinne hat sich das iMOVE-Team insbesondere über ein konkretes Ergebnis der Veranstaltung und des anschließenden Get Together gefreut: dem Entschluss der drei Preisträger des iMOVE Weiterbildungs-Export-Preis 2006 in Zukunft gemeinsam im chinesischen Markt aufzutreten. Damit reagierten die deutschen Weiterbildungsanbieter spontan auf die Anregung Dr. Jiangs vom chinesischen Bildungsministerium, deutsche Paketangebote für China zu entwickeln.

    Die zahlreichen Anregungen der Veranstaltung von Weiterbildungsanbietern und Vertretern aus Politik und Wirtschaft wird iMOVE im kommenden Jahr aufgreifen, so Sabine Gummersbach-Majoroh in ihrem Ausblick. Insbesondere soll Weiterbildungsanbietern durch regelmäßige Networking-Veranstaltungen die Gelegenheit geboten werden, sich untereinander intensiver auszutauschen und sich gemeinsam den Herausforderungen internationaler Märkte zu stellen.

    Denn nur durch eine stärkere Kooperation einzelner Bildungsanbieter und deren Vernetzung mit Industrie und Staat kann Bildung zum Exportschlager werden.


    iMOVE bedankt sich ganz herzlich bei allen Gästen, Referenten und Partnern für ihre Teilnahme und konstruktiven Beiträge zur Jubiläumsveranstaltung "5 Jahre iMOVE". Ein ganz besonderer Dank von iMOVE gilt auch all denen, die mit viel Engagement zum hervorragenden Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

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    Alle Bilder: Peter Himsel, Berlin