Russland: Vertrauensvorschuss für deutsche Bildungsanbieter

30 Bildungsanbieter informierten sich am 19. Februar 2020 beim iMOVE-Länderseminar Russland über die Ergebnisse der iMOVE-Marktstudie und Aktuelles zur deutsch-russischen Kooperation.

Nahaufnahme Referentinnen
 

Das Seminar fand in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin statt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Sabine Carl vom BMBF und Hanna Göser von iMOVE startete das Seminar mit dem Vortrag der Autorinnen der Marktstudie, Charlotte Schuchard und Inga Markwart von enviacon international. Sie präsentierten die Ergebnisse der nach 2011 jetzt aktualisierten iMOVE-Marktstudie Russland und gaben einen informativen Überblick über die Bedarfe im Bereich der Aus- und Weiterbildung in Russland. Deutsche Bildungsanbieter genießen im gesellschaftlichen Klima in Russland, in dem Bildung ein hohes Gut ist, einen großen Vertrauensvorschuss, betonten die Referentinnen.

Im Anschluss sprach Dr. Sabine Carl über die Grundlagen und die Geschichte der deutsch-russischen Zusammenarbeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Ergänzend erläuterte Antje Wessels vom DLR Projektträger die kommende BMBF-Förderrichtlinie "ClusterVET". Mit dieser Förderrichtlinie soll unter anderem eine langfristige Implementierung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bei deutschen Unternehmen im Ausland vorbereitet werden.

Katharina Schöne von der deutsch-russischen Auslandshandelskammer berichtete im weiteren Verlauf der Veranstaltung, wie sich die russische Wirtschaftspolitik aktuell entwickelt. Sie erläuterte, welche Chancen sich daraus aus Sicht der Handelskammer für deutsche Unternehmen im Allgemeinen und Bildungsanbieter im Speziellen ergeben können.

Anschließend lauschten die Anwesenden erfolgreichen Beispielen für solche unternehmerischen Möglichkeiten in der Berufsbildungszusammenarbeit.

Blick in den Raum auf díe Anwesenden
 

Erfolgsbeispiele aus dem Aus- und Weiterbildungsbereich in Russland

Zunächst sprach Yuliana Kidess von der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA) aus Nienburg darüber, wie ihre Institution erfolgreich Fachkräfte im landwirtschaftlichen Bereich praktisch weiterbilden.

Dr. Hartwig Mennen ergänzte mit einem Bericht zum Verein "Landwirtschaft und Oekologisches Gleichgewicht mit Osteuropa - LOGO". Auch hier werden theoretisch geschulte junge Menschen in die landwirtschaftliche Praxis gebracht.

Von Dr. Julija Glöckler vom Verband "Technisch-wissenschaftliche Dienstleistungen für die Zement- und Baustoffindustrie" (VDZ) hörten die Zuhörerinnen und Zuhörer über die Schulung von Arbeitskräften der russischen Zementindustrie in Deutschland. Den Anstoß zur erfolgreichen Umsetzung der Schulungen gab das durch die damalige BMBF-Förderrichtlinie unterstützte Programm "BIRUZEM" - Nachhaltige Bildung von Arbeitskräften der Zementindustrie in Russland. "Die Anschubfinanzierung des Projektes durch die Förderrichtlinie war genau das Richtige für unser Projekt", erklärte Dr. Glöcker.