Marktchancen im Aus- und Weiterbildungssektor in Südafrika und Ghana

Der Afrika-Verein führte die beiden Veranstaltungen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durch. iMOVE war der Fachpartner des Afrika-Vereins.

Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums informierten über ihre zentralen Programme der Außenwirtschaftsförderung.

iMOVE stellte die eigene Netzwerkplattform und die Richtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung der Internationalisierung der Berufsbildung vor.

Ergänzt wurden die allgemeinen Informationen durch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Geschäftsaktivitäten in beiden Ländern, Möglichkeiten der Hochschulpartnerschaften auf Vermittlung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und durch Hinweise auf die Unterstützungsleistungen der Auslandshandelskammern, Hermes-Bürgschaften und das Programm develoPPP.

Sprungbrett Südafrika

Südafrika gilt für deutsche Unternehmen als Sprungbrett auf den afrikanischen Kontinent. Das Land ist der wichtigste Wirtschaftspartner von Deutschland in Subsahara-Afrika und wichtiger Abnehmer im Bereich Kraftfahrzeug und Maschinen.

Edith Mosebach von Germany Trade and Invest (GTAI) hob den hohen Diversifizierungsgrad der südafrikanischen Wirtschaft hervor, nach dem 48 unterschiedliche Produktfelder 75 Prozent der Exporte ausmachen.

Trotz leichter konjunktureller Entspannung und ambitionierter Investitionsprogramme der südafrikanischen Regierung erreicht die Jugendarbeitslosigkeit aktuell einen Rekordstand. Jeder zweite junge Erwachsene ist ohne Arbeitsplatz, während die Wirtschaft einen Mangel an Fachkräften beklagt.

Aruna Singh, Acting Chief Director Programmes and Qualifications vom Department of Higher Education and Training, präsentierte die aktuellen Strategien des südafrikanischen Bildungsministeriums. Ein wichtiges Ziel ist die institutionelle Stärkung der Community Colleges (mit 250.000 Studierenden) und der Technical and Vocational Education and Training (TVET)-Colleges (mit 700.000 Studierenden).

In der Diskussion beklagten Südafrika-erfahrene Bildungsanbieter die unrealistischen Erwartungen bezüglich der Finanzierung von Bildungskooperationen und der Wirksamkeit von Kurzzeit-Ausbildungsmodulen auf südafrikanischer Seite. Sie betonten die Bedeutung von Konsortien und der genauen Prüfung von Verträgen.
fünf Diskutanten sitzen auf dem Podium

Diskussionsrunde über Marktchancen in Ghana

Stabiles Ghana

Khadi Camara vom Afrika-Verein präsentierte Ghana als Land mit hoher politischer Stabilität und einer schnell wachsenden und konsumfreudigen Bevölkerung.

Zentrale Herausforderungen bilden die relativ geringe Größe des Marktes, hohe Strompreise und die zunehmende Korruption.

Ein wichtiger treibender Faktor für die Wirtschaft in Ghana ist die aktuelle Forderung des Präsidenten nach "One District – one Factory". Die Diversifizierung der Exporte soll vorangetrieben werden, dessen wichtigste Produkte gegenwärtig Kakao, Gold und Öl sind. Wichtige Ziele sind der Ausbau des Öl- und Gassektors, die Modernisierung der Minen und der Ausbau der Elektrizitätsinfrastruktur.

Bei der Bildung profitieren die Ghanaer von der Abschaffung der Schulgebühren für die Sekundarstufe. Schwierig gestaltet sich für deutsche Bildungsexporteure die Suche nach Partnern auf Regierungsebene, weil die über 30 Ministerien des Landes jeweils über eigene Verantwortungsbereiche für Berufsbildung verfügen.

Bildungsanbieter, die bereits Erfahrungen in Ghana gesammelt haben, berichteten vom Trend zu vorwiegend akademischen Abschlüssen für praktische Berufe. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die ghanaische Regierung, die sogenannten "Polytechnics" (Berufsfachschulen) nach dem Vorbild von Fachhochschulen in "Technical Universities" umzuwandeln.

Arun Sharma von "Infinite Potentials Consulting" stellte sein Konzept einer Trainingsakademie für besonders talentierte Afrikaner in Ghana vor.

Für den November plant der Afrika-Verein einen Round-Table mit der ghanaischen Botschafterin.
Nahaufnahme Referentin

Claudia Voß, Afrika-Verein

Referentin zeigt auf Flipchart
Aruna Singh, Department of Higher Education and Training
Nahaufnahme Referentin
Khadi Camara, Afrika-Verein
Nahaufnahme Referent
Arun Sharma, Infinite Potentials Consulting