Vertreterinnen und Vertreter von 32 Bildungsanbietern tauschten sich beim Omanisch-Deutschen Round-Table am 27. März 2014 in Stuttgart aus.
Haji Al Balushi vom Ministry of Manpower des Sultanats Oman informierte die Anwesenden über die Pläne seines Landes im Bereich der Berufsbildung und gab Tipps für die omanisch-deutsche Zusammenarbeit aus erster Hand.
Lebhafter Austausch beim Omanisch-Deutschen Round-Table
iMOVE, der didacta Verband und die Ghorfa organisierten den Round-Table, der im Rahmen der Bildungsmesse didacta stattfand.
Berufsbildung im Oman: Pläne und Ziele
Haji Al Balushi skizzierte in seiner Keynote die ambitionierten Pläne und Ziele für die Weiterentwicklung der Berufsbildung im Sultanat.
Im Jahr 1968 gab es landesweit nur eine berufsbildende Schule. Heute sind es mehrere Dutzend, die in 34 Berufsbildern 4.000 Lernende ausbilden.
Der omanische Entwicklungsplan 2020 ("Vision 2020") sieht vor, Kapazitäten für bis zu 13.000 "Auszubildende" bereit zu stellen. Speziell für junge omanische Bürgerinnen sollen zehn Berufsbildungseinrichtungen eingerichtet werden.
Die Vision 2020 steht in einem engen Zusammenhang mit der Rolle des Privatsektors im Land und dem staatlichen Omanisierungsplan. Denn zur Zeit sind rund 44 Prozent der Erwerbstätigen im Oman keine omanischen Staatsbürger.
Heute befinden sich 21 Prozent der omanischen Schulabgänger in einem berufsbildenden Ausbildungsweg. Diese Quote soll auf 40 Prozent erhöht werden.
Die omanische Wirtschaft ist zu 85 Prozent vom Öl- und Gassektor abhängig. Eine weitere Diversifizierung der Wirtschaft ist für das Land notwendig.
Tipps aus erster Hand für omanisch-deutsche Berufsbildungs-Kooperationen
Großes Potenzial für neu zu schaffende Arbeitsplätze sieht Al Balushi in den Bereichen Landwirtschaft und Fischerei sowie den daraus resultierenden Lebensmittelketten und den entsprechenden Technologien.
Al Balushi unterstrich die Notwendigkeit, ein für das Sultanat maßgeschneidertes Berufsbildungssystem zu entwickeln. Blaupausen aus anderen Ländern gibt es für den Oman nicht, betonte er. Wichtig für das Sultanat ist darüber hinaus die Stärkung des Unternehmertums (Entrepreneurship).
Für omanisch-deutsche Kooperationen empfiehlt Al Balushi Projekte wie den Austausch von Bildungspersonal, Praktika für Auszubildende in technischen Berufen und den Aufbau von Kompetenzen im Management von Berufsbildungseinrichtungen.
Ausblick omanisch-deutscher Zusammenarbeit
Der Round-Table war durch die vielen Fragen und Antworten eine äußerst lebhafte Veranstaltung und zeigte das große Interesse der Anwesenden an einer Zusammenarbeit. Im Ergebnis soll die omanisch-deutsche Kooperation im späten Herbst 2014 fortgeführt werden.
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