Dr. Sabine Donauer (BMBF) berichtete zu Beginn des
Specials über mögliche Aktivitäten des BMBF zum Iran.
Amir Radfar, Iran
Consultant bei DrKoerner
Consult, gab einen Überblick über das iranische Aus- und Weiterbildungssystem sowie über Reformvorhaben im Bildungssektor, die dem iranischen Parlament vorliegen. Wann hier mit Entscheidungen zu rechnen ist, ist offen. Die Reformpläne des Iran scheinen darauf zu zielen, das Gesamtsystem der Aus- und Weiterbildung zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten.
Aktivitäten der Bildungsanbieter im Iran
Die Bildungsanbieter haben Maßnahmen zu Trainingsausstattung, Currriculumentwicklung, Online-Training, Lehrkräfte-Ausbildung und zur Realisierung von Ausbildungszentren im Gepäck. Damit unterstützen sie Branchen wie das Bauhandwerk, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Werkzeugmaschinen, Personalmanagement, Pflege sowie Hotellerie und Gastronomie.
Von den anwesenden elf Bildungsanbietern konnten sieben über zurückliegende Erfahrungen im Iran-Geschäft berichten.
Insgesamt waren die Erfahrungen der Bildungsanbieter durchweg positiv bis zur Verhängung der Sanktionen. Einigkeit unter den Anbietern bestand im Hinblick auf den großen Lernwillen der Teilnehmenden im Iran.
Schwierigkeiten bei Aktivitäten im Iran bereiten hingegen Hierarchieprobleme, vor allem in gemischten Lerngruppen, Korruption und das schlechte Image technischer Fachkräfte. Technisches Fachpersonal wird vielerorts als eine Art "Handlanger" der Ingenieure betrachtet und behandelt.
Konkrete Pläne oder Strategien verfolgen aktuell die wenigsten, während die Mehrzahl die Lage sondiert und die weiteren Entwicklungen abwartet.
Perspektiven des Iran-Geschäfts
Von der deutschen Politik wünschen sich die Bildungsanbieter Unterstützung bei der Vermittlung ihrer Angebote, etwa zur Management-Weiterbildung oder zur Modernisierung von Bildungszentren, an die richtigen Ansprechpartner - auch auf Ebene der Ministerien - und Vereinbarungen über Referenzprojekte.
Die Anbieter regten einen Round-Table in Teheran an und plädierten für eine zentrale Anlaufstelle vor Ort, die auf die Anliegen deutscher Bildungsanbieter spezialisiert ist.
Der Didacta Verband berichtete, dass im Dezember 2016 eine deutsche Bildungsmesse geplant ist, die "Education Technology Iran".
Volker Rieke, Abteilungsleiter Europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung im BMBF, ließ sich zum Abschluss des iMOVE-Specials über die Pläne und Anliegen der Bildungsanbieter informieren. Dabei wurde auch deutlich, dass Ausfuhrkontrollen noch ein Thema sind, unter Umständen auch für die Bildungswirtschaft.