SCIVET: Internationale Zusammenarbeit in der Berufsbildung im Handwerk

Im Mai 2016 starteten der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) und die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) das vom Bundesbildungsministerium (BMBF) geförderte Projekt "Skilled Crafts Sector – International Vocational Education and Training" (SCIVET).

Damit wird die Strategie der Bundesregierung zur "internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand" um ein zweijähriges Förderprojekt des Handwerks erweitert.

Ziel ist es, die internationalen Aktivitäten deutscher Akteure im Themenfeld aufeinander abzustimmen und strategisch auszurichten. SCIVET bildet das dritte BMBF-Strategieprojekt neben VETnet des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und Unions4VET des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB).

Zunehmend wird im Ausland wahrgenommen, welch hohe Bedeutung das deutsche Modell der dualen betrieblichen Berufsbildung für die langfristige Sicherung von wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlichem Wohlstand hat. Zahlreiche Akteure aus der deutschen Wirtschaft, Politik und Entwicklungsarbeit engagieren sich schon seit langem in internationalen Berufsbildungskooperationen, wozu auch Institutionen des Handwerks einen wichtigen Beitrag leisten.

Um die quantitativ und qualitativ gestiegene Nachfrage nach kompetenter Beratung und konkreter Qualifizierung besser bedienen zu können, will SCIVET die bereits vorhandene Expertise innerhalb der Handwerksorganisation strukturieren und perspektivisch ausbauen.

In diesen Prozess wird die Handwerksorganisation im Rahmen spezieller SCIVET-Gremien eingebunden. Diese Gremien diskutieren zum einen die bildungspolitischen und -systemischen Grundlagen dessen, was das deutsche Handwerk in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (IBZ) zu bieten hat. Zum anderen erarbeiten sie konkrete Standards für solche Bildungsangebote und entwickeln Handlungsempfehlungen dafür, wie die Standards länderunabhängig angewendet werden können.

Ein SCIVET-Strategiehandbuch soll die Grundlagen für einen Qualitätsrahmen definieren und übergeordnete Strukturen für die IBZ im Handwerksbereich darstellen. Beratung bei der Implementierung der entwickelten Standards wird eine SCIVET-Koordinierungsstelle leisten, die sich beim ZDH im Aufbau befindet.

Somit entsteht für das Handwerk ebenso ein Mehrwert wie für seine internationalen Partner, zu deren nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung der ZDH beitragen will. Mit SCIVET verstärkt der ZDH sein internationales Engagement und nimmt seine gesellschaftspolitische Verantwortung über die Landesgrenzen hinaus wahr.

Quelle: Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH), zdh.de, Artikel, Mai 2016