Deutsche Firmen erwarten den US Markt zu übertreffen

Deutsche Unternehmen in den USA wollen weiterhin wachsen, einstellen und investieren. Der German American Business Outlook (GABO) 2016 zeigt, dass 97 Prozent der deutschen Unternehmen für 2016 wachsende Einkommen erwarten, während 75 Prozent planen, im kommenden Jahr Neueinstellungen vorzunehmen. Der Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern bleibt größte Herausforderung.

GABO ist eine jährliche Umfrage, die den Wirtschaftsausblick deutscher Unternehmen in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA), ihre Marktprognosen, sowie die Attraktivität der USA als Wirtschaftsstandort evaluiert. Die Umfrage wird von den Deutsch-Amerikanischen Handelskammern, dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft, sowie Roland Berger Strategy Consultants herausgeben.

Während Firmen sich hinsichtlich des Wachstums der US-Wirtschaft moderat zuversichtlich zeigen, erwarten die Unternehmen, den Markt mit ihrem Unternehmenswachstum zu übertreffen. Basierend auf der starken Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen führen deutsche Unternehmen nicht nur neue Produktlinien ein und investieren in Forschung und Entwicklung; 41 Prozent mehr als noch im vorherigen Jahr planen ebenso ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen um der anhaltenden Nachfrage nachkommen zu können.

Um ihre Wachstumspläne realisieren zu können, bleiben deutsche Firmen auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften – und beäugen den Arbeitsmarkt in den US kritisch.

Martin Richenhagen, Vorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern USA sagt: "Deutsche Unternehmen in den USA wollen expandieren, und damit einhergehend bleibt die Arbeitsmarktlage ein zentrales Thema. Dreiviertel der Befragten planen neue Arbeitsplätze zu schaffen, zugleich bleibt für 69 Prozent der Fachkräftemangel eine Herausforderung. Daher schätzen deutsche Unternehmen Investitionen in Ausbildung und Zugang zu Facharbeitern als wichtigste Faktoren bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der USA ein."

Um zeitnah und nachhaltig die benötigten Fachkräfte auszubilden, treibt die Auslandshandelskammer (AHK) USA zahlreiche Initiativen voran, welche die gemeinsame Einrichtung von Ausbildungsprogrammen mit Unternehmen, Partnerorganisationen und Hochschulen nach deutschem Vorbild vorsehen.

Das Handelsabkommen TTIP, das Handelshemmnisse abbauen und den Marktzugang verbessern soll, bleibt nach wie vor für viele Unternehmen relevant.

"Allein im letzten Jahr haben deutsche Firmen Investitionen in Höhe von 224 Milliarden US-Dollar in den USA vorgenommen. Der erfolgreiche Abschluss von TTIP sowie des aktuell verhandelten Transpazifischen Partnerschaftsabkommens (TPP) würden weiteres Wachstum fördern und Vorteile auf beiden Seiten des Atlantiks schaffen," sagt Thomas Zielke, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in den USA.

GABO 2016 zeigt außerdem, dass die Themen Industrie 4.0 und das industrielle Internet der Dinge mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Deutsche Unternehmen erwarten positive Effekte durch Automatisierung von Produktionsprozessen sowie der verbesserten Konnektivität mit Kunden und Lieferanten.

Die Datensicherheit sowie die praktische Implementierung von cyber-physischen Systemen stellen die größten Herausforderung des Transformationsprozesses dar. Firmen aller Größen werden diese Aspekte gezielt adressieren müssen, um die Vorteile der vierten industriellen Revolution nutzen zu können.

Im sechsten Jahr in Folge befragte der German American Business Outlook (GABO) 1.900 Hauptniederlassungen deutscher Tochterunternehmen in den USA bezüglich ihres Wirtschaftsausblicks.

German American Business Outlook 2016

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage sowie verschiedene Downloads und ältere Ausgaben des GABO (englisch) finden Sie auf der Internetseite der AHK USA.

Quelle: Deutsch-Amerikanische Handelskammer USA (GACC/AHK USA), ahk-usa.com, Pressemitteilung 14.12.2015