Brasilien: Jugend nicht ausreichend auf Arbeitsleben vorbereitet

Eine Befragung unter Jugendlichen in Brasilien, die die weiterführende Schule "Ensino Médio" (15 bis 17 Jahre) abgeschlossen haben, belegt einen Bruch zwischen dem Gelernten aus der Schule und den im Arbeitsleben gefragten Fähigkeiten.

Die entsprechende Studie "Lebensprojekt - Die Rolle der Schule im Leben von Jugendlichen" von der Stiftung Lemann wurde im Juli 2015 der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Analyse zeigt, dass den jungen Leuten einfachste Fähigkeiten in der Kommunikation, im logischen Denken und im Umgang mit Technologien fehlen. Bei der Interpretation von Gelesenem haben die Jugendlichen Schwierigkeiten, sich mündlich auszudrücken und eine stringente Argumentation zu führen. Die Befragten fanden es außerdem schwierig, Texte des täglichen Lebens zu schreiben, etwa als E-Mail, und zeigen Probleme mit der Rechtschreibung.

Für die Studie wurden Jugendliche mit einem Abschluss einer weiterführenden Schule befragt - 80 Prozent von öffentlichen Schulen -, die kürzlich in den Arbeitsmarkt eingetreten sind. Außerdem wurden Lehrer, Angestellte, Bildungsexperten und Nichtregierungsorganisationen, die in der Bildung junger Menschen tätig sind, befragt.

Laut Denis Mizne, Direktor der Stiftung, dürfen die Schulen nicht länger nur Übermittler von Inhalten sein, sondern müssen die Schüler besser auf das Arbeitsleben vorbereiten.

"Dabei ist die große Herausforderung zu entscheiden, was wirklich wichtig ist zu vermitteln. Dabei dürfen aber nicht Listen abgearbeitet werden, sondern wir müssen vermitteln, wie die Disziplinen ineinander greifen und wie sich daraus die Fähigkeit für die heutige Arbeitswelt ergeben."

Quelle: BrasilNews - Aktuelle Nachrichten aus Brasilien, brasilnews.de, 10.07.2015