Sport zur Förderung der beruflichen Bildung

DFB-Trainer unterrichtet "Life Skills" in Ramallah/Palästinensische Gebiete

Das Sektorvorhaben "Sport für Entwicklung" der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) setzt seit Ende 2014 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Sport als Instrument zur Förderung der beruflichen Bildung in den Palästinensischen Gebieten ein.

Seit vielen Jahren liegt der Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hier auf der Verbesserung der Akzeptanz von Berufsbildung und der Arbeitsmarktbefähigung, insbesondere von Jugendlichen.

Durch den Einsatz von Sport wird die Attraktivität von Berufsbildungsprogrammen erhöht, werden zivilgesellschaftliche Strukturen gestärkt und Life Skills vermittelt. Letztere verbessern die Arbeitsmarktbefähigung der Jugendlichen und schulen den gewaltfreien Umgang mit Konflikten.

Gemeinsam mit Partnern aus Sport und Zivilgesellschaft forciert das Sektorvorhaben "Sport für Entwicklung" die Einführung und den qualifizierten Ausbau von Sportaktivitäten an Berufsschulen und baut ein Netzwerk mit rund 130 "Jugendpromotoren" zur Vermittlung von Life Skills auf. Im Umfeld von Jugendfußballturnieren werden zudem "Skill Börsen" organisiert, um für berufliche Bildung zu werben und damit benachteiligte Jugendliche zu erreichen.

Der Deutsche Fußball-Bund e. V. (DFB) ist bei der Umsetzung des Vorhabens zentraler Partner.

Ende März organisierte das Sektorvorhaben "Sport für Entwicklung" einen ersten Auftaktworkshop zum neuen Pilotvorhaben in den Palästinensischen Gebieten. 18 Trainerinnen und Trainer aus dem Westjordanland wurden im Rahmen eines "Sport für Entwicklung" Seminars geschult.

Thorsten Westenberger, Ausbilder des DFB, lehrte den Trainerinnen und Trainern, wie sie den populärsten Sport der Welt nutzen können, um Jugendlichen Life Skills zu vermitteln und sie für ihren schulischen und beruflichen Werdegang zu motivieren. Über Fußball schulen die Trainerinnen und Trainer Durchhaltevermögen, Zusammenarbeit im Team und den friedlichen Umgang mit Konflikten.

DFB-Trainer Westenberger sagte zu den Zielen des Trainings: "Nicht nur talentierte Kinder und Jugendliche sollten gefördert werden. Für die Gemeinschaft und alle Jugendlichen ist es wichtig qualifizierte Trainer zu haben, die Vorbilder sind und interessantes Training vermitteln." Die Trainerinnen und Trainer stehen den Jugendlichen in wichtigen Lebensfragen mit Rat zur Seite - weit über den Sport hinaus.

Der Workshop war, wie im Sport üblich, nicht nur theoretischer Natur. Es wurde auch auf dem Platz geübt und ausprobiert. Die Trainerinnen und Trainer organisierten ein Turnier für rund 50 Schulkinder, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Regeln des Spiels selbst festlegten und alle Kinder bis zum Schluss des Turniers teilnehmen konnten.

So lernen die Spielerinnen und Spieler Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen, Regeln auszuhandeln und einzuhalten und sich gegenseitig zu respektieren. Wichtige Qualifikationen, die auch für ihre berufliche Laufbahn entscheidend sind. Zukünftig werden die ausgebildeten Trainerinnen und Trainer diese Methoden in ihren Organisationen umsetzen und so junge Menschen auf ihrem Berufsweg begleiten.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Meldung, April 2015