Neues Aufenthaltsrecht soll mehr Fachkräfte nach China bringen

Die Möglichkeiten des chinesischen Aufenthaltsrechts für internationale Spitzenkräfte sollen weiter ausgebaut werden, um mehr Fachkräfte nach China zu holen.

So sollen die Visum-Vergünstigungen im Rahmen des 1000-Talente-Plans auf Dutzende weitere Programme landesweit ausgedehnt werden, um einen China-Aufenthalt für Top-Fachkräfte attraktiver zu machen. Damit könne zugleich den Sorgen im Lande arbeitender ausländischer Fachkräfte begegnet werden, hieß es.

Ein anonymer Vertreter des Ministeriums für Personal und Sozialabsicherung sagte der Zeitung People's Daily, die bisher sehr strikte Politik und hohe Standards für die "Ein- und Ausreise" ausländischer Fachleute hätten die mögliche Zahl internationaler Spitzenkräfte in China unnötig begrenzt.

Die Zeitung People's Daily berief sich in ihrem Bericht auch auf das Organisierungskomitee des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei (KP)Chinas, das Ministerium für Personal und Sozialabsicherung und die staatliche Behörde für Angelegenheiten der ausländischen Experten.

Der Zentralkoordinierungsgruppe für Fachkräfte des ZK der KP Chinas zufolge sollen demnächst langfristige Aufenthaltsregelungen und weitere Vergünstigungen für Top-Fachleute ins Leben gerufen werden.

Wang Huiyao, der Präsident des Zentrums für China und Globalisierung, ist der Ansicht, dass der Ausbau der Maßnahmen auch einen erleichterten Zugang zu einer auch in China als Green Card bezeichneten Daueraufenthaltsgenehmigung bedeuten würde. Bislang sei eine solche chinesische Green Card nur sehr schwer zu erhalten.

Die Mehrheit derartiger Aufenthaltsgenehmigungen sei innerhalb des 1000-Talente-Plans vergeben worden. In diesem Sinne bedeute die neue Maßnahme, dass sich mehr ausländische Fachleute um eine permanente Niederlassung bewerben und die entsprechenden Vergünstigungen genießen könnten.

Wang betonte allerdings, wenn man Chinas Regelungen zum Daueraufenthaltsrecht mit anderen Ländern vergleiche, müssten die Möglichkeiten auch über die Spezialisten-Programme hinaus ausgebaut werden. Das bedeute, bevor ausländischen Bewerber eine Green Card erhalten können, müssten sie an diversen Programmen teilgenommen haben. Die Vielzahl der Zuständigkeiten und Genehmigungsformalitäten seien zu unübersichtlich und zu zeitraubend.

Für den deutschen Virologen und Leiter des Instituts Pasteur in Shanghai, Ralf Altmeier, könnten neue Verfahren auch dazu beitragen, ausländische Fachkräfte auch außerhalb der chinesischen Großstädte anzusiedeln. Allerdings sollten die Regierungen mehr tun, um ausländische Fachleute anzuziehen und sie in China bleiben zu lassen. Dies betreffe insbesondere die Qualität der Arbeitsumgebung, denn die gelte als das Hauptkriterium. Der zweite sehr wichtige Faktor seien die Niederlassungsmöglichkeiten für Ehepartner und Kinder hier in China, so Altmeier.

Auch Wang Huiyao, der Präsident des Zentrums für China und Globalisierung, erwartet, dass die neuen Maßnahmen mehr ausländische Fachleute dazu motivieren könnten, sich um eine permanente Niederlassung in China und die damit verbundenen Vergünstigungen zu bewerben.

Quelle: China Internet Information Center (CIIC), german.china.org.cn, 26.01.2015