Thailand: Entwicklung eines regionalen Standards für innerbetriebliche Ausbilder

Im September 2014 fiel der Startschuss zur Entwicklung eines Standards für den innerbetrieblichen Ausbilder in der Mekong Region. Das Projekt hat zum Ziel, die Rolle der Wirtschaft in der thailändischen Berufsausbildung zu stärken.

Der Startschuss für das Projekt erfolgte in Anwesenheit zahlreicher Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) umgesetzte Projekt hat zum Ziel, die Rolle der Wirtschaft in der Berufsausbildung zu stärken.

Hierzu soll ein Mindeststandard für den innerbetrieblichen Ausbilder entwickelt werden, der als Vorbild für den gesamten ASEAN Raum dienen soll. [ASEAN: Verband Südostasiatischer Nationen, englisch: Association of Southeast Asian Nations]. In vier Workshops soll an der Entwicklung des Mindeststandards gearbeitet werden.

Das Projekt wird in enger Kooperation mit der Deutsch-Thailändischen Handelskammer durchgeführt.

In allen beteiligten Ländern (Thailand, Vietnam, Laos, Kambodscha, Myanmar und die Philippinen) besteht ein großer Mangel an qualifiziertem Personal. Dieser Mangel kann nur durch eine Verbesserung der beruflichen Bildung behoben werden.

Dabei spielen die Betriebe eine zentrale Rolle, der sie nur durch eigenes, qualifiziertes Ausbildungspersonal gerecht werden können. Dies geschieht durch Workshops, die den Verantwortlichen aus Wirtschaft und staatlichen Institutionen die Möglichkeit geben sollen, gemeinsam einen regionalen Mindeststandard zu definieren, und die dafür nötige Umsetzung vorzubereiten.

Nach Abschluss sollen neben dem Standard auch Ausbildungspläne, Prüfungen, Zertifikate und ein Vorschlag für das Qualitätsmanagement vorliegen.

Bei der feierlichen Eröffnung ging Dr. Gebauer, stellvertretender Botschafter, auf die Bedeutung der beruflichen Bildung für Thailand und die Region ein und verdeutlichte, wie wichtig das Engagement Deutschlands in diesem Bereich ist.

Besonders die guten Erfahrungen Deutschlands mit der dualen Berufsausbildung unterstreichen die Bedeutung der Privatwirtschaft für die berufliche Bildung.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin, ehemaliges Mitglied des deutschen Bundestages, betonte in seiner Rede die tiefe Freundschaft zwischen Deutschland und der Region. Er veranschaulichte dies anhand der langen und intensiven Beziehungen zu Thailand, aber auch Vietnam und Laos.

In den folgenden Reden wurde die Rolle der Privatwirtschaft bei der beruflichen Bildung aus den verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Unstrittig war dabei, dass die Privatwirtschaft sich bei der Ausbildung in Zukunft stärker engagieren muss.

Unmittelbar nach der Eröffnungszeremonie begannen die Teilnehmer mit den ersten Arbeitssitzungen, in denen die Schaffung einer gemeinsamen Basis im Vordergrund stand. Folgende Fragen wurden gestellt, diskutiert und beantwortet:

 

  • Was ist aktuell im eigenen Land Aufgabe eines innerbetrieblichen Ausbilders?
  • Was wäre aus Sicht der Teilnehmer eine wünschenswerte Veränderung des Aufgabengebietes?

 

Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis für die derzeitige Situation in den unterschiedlichen Ländern zu schaffen, das dann als Grundlage für die nächsten Workshops dient.


Quelle: Deutsche Botschaft in Bangkok, Newsletter Dezember 2014