Japan: Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe

Neun japanische Fachkräfte aus dem Jugendbereich waren zu einem Fachaustausch in Deutschland. Bei der Hochschule Koblenz standen die Bereiche Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe im Mittelpunkt des Besuchs.

Im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms besuchten neun japanische Fachkräfte aus dem Jugendbereich den Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz.

Die Delegation war zu einem Fachaustausch nach Deutschland gekommen, der insbesondere den Bereich der Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe fokussierte. Der Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz beteiligte sich an diesem vom Büro des japanischen Ministerpräsidenten (Cabinet Office) initiierten Austauschprogramm mit einem Workshop.

Vor den Gästen aus Japan thematisierte Professor Dr. Günter J. Friesenhahn, Dekan des Fachbereichs, Stand und Perspektiven der Sozialen Arbeit sowie der Jugendarbeit und leitete Konsequenzen für die Lehrinhalte in akademischen Ausbildungskonzepten ab.

Professor Dr. Stephan Bundschuh gab einen Einblick in das von ihm verantwortete Projekt KODEX - Koblenzer Diversity Experiment, das Jugendliche in ihrer beruflichen und sozialen Integration unterstützt.

Der Kontakt war über Dr. Edeltraud Botzum, Vertretungsprofessorin am Fachbereich, zustande gekommen. Sie war im Februar letzten Jahres vom Büro des japanischen Ministerpräsidenten nominiert und eingeladen worden, an diesem Fachkräfteaustausch in Japan teilzunehmen.

Als einen Trend in der Jugendarbeit identifizierte Friesenhahn die Umsetzung der Jugendstrategie der Europäischen Union, die auf die Förderung der sozialen und beruflichen Eingliederung, der persönlichen Entfaltung, des sozialen Zusammenhalts und des gesellschaftlichen Engagements zielt. Damit stellte er unter anderem einen Bezug zu dem vorgestellten KODEX-Projekt von Bundschuh her, in welchem unterschiedliche Bildungseinrichtungen eng in einem Netzwerk zusammen arbeiten.

In den anschließenden Diskussionen und Gesprächen zeigten die japanischen Gäste großes Interesse an den gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich Fachkräfte der Sozialen Arbeit, und damit auch in der Kinder- und Jugendhilfe Tätige, in Deutschland konfrontiert sehen.

Auch die hohen Bewerbungszahlen für das vielfältige Studien- und Weiterbildungsangebot des Fachbereiches interessierten die Japaner sehr. Bezogen auf das KODEX-Projekt galt den umgesetzten Methoden der außerschulischen Pädagogik im Schulsetting besondere Aufmerksamkeit, neben Fragen zu Projektkooperationspartnern aus der freien Wirtschaft.

Nach dem Hochschul-Workshop fanden weitere Fachbesuche und Gespräche statt, zum Beispiel mit Kooperationspartnern des KODEX-Projekts (Diesterweg-Schule Koblenz, Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft gGmbH, Jugendamt der Stadt Koblenz), bevor am Wochenende ein Gastfamilienaufenthalt auf dem Programm stand. Mit einer Führung durch die Festung Ehrenbreitstein und einem gemeinsamen Essen endete das offizielle Programm des Fachkräfteaustausches an Rhein und Mosel.

Quelle: Hochschule Koblenz, University of Applied Sciences, Aktuelles, 20.10.2014