Duale Berufsbildung in Russland: Erste Phase ist vorbei

In Russland wird das Projekt VETnet - Vocational Education and Training Network (auf Deutsch: Netzwerk der Berufsbildung und Schulung) - realisiert. Dieses Projekt der dualen Berufsausbildung unterstützen die Russisch-Deutsche Auslandshandelskammer (AHK), das russische Bildungsministerium, die Agentur für Strategische Initiativen (ASI) und das Föderale Institut für Entwicklung des Bildungswesens (FIRO).

Während der Realisierung dieses Programms, das nebenbei gesagt anderthalb Jahre bis September 2015 dauern soll, ist geplant, ein nachhaltiges Ausbildungssystem für hochqualifizierte Mitarbeiter in den Betrieben zu schaffen, ein System, das in unserem Land auch weiter erfolgreich funktionieren wird.

Ähnliche Projekte der dualen Berufsausbildung wurden in zehn weiteren Ländern verkündet.

Aber man muss verstehen, warum diese Erfahrung unter anderem auch bei uns eingeführt wird. Diese Notwendigkeit ist bestimmt längst herangereift. Das in der Welt verbreitete System, bei dem die jungen Menschen in den Berufsschulen theoretische Kenntnisse bekommen und parallel ihren künftigen Beruf bei den Unternehmen erlernen, hat früher auch in der Sowjetunion existiert. Und es sei gesagt, Facharbeiter waren damals sehr gefragt. Aber in den 90er Jahren wurde dieses System der Berufsausbildung zerstört.

Auch Werke und Fabriken waren damals in Verfall geraten, denn man hat fast nichts in sie investiert. Das Image von Facharbeitern fiel, und diese Nische war leer. Heute ist der Bedarf an hochqualifizierten Facharbeitern drastisch.

Die duale Berufsausbildung betrachtet man in der Regierung Russlands als Hauptelement einer anspruchsvollen Verordnung von Präsident Putin vom Mai 2012: Bis 2020 sollen 25 Millionen hochproduktive Arbeitsplätze geschaffen werden.

Und im Rahmen des Projektes VETnet werden diese Arbeitsplätze heute in vier russischen Regionen geschaffen. In diesen Regionen bilden deutsche und russische Unternehmen, die am Projekt teilnehmen, zusammen mit Berufsschulen hochqualifizierte Facharbeiter in verschiedenen Bereichen aus.

Bei der jüngsten AHK-Tagung haben die Teilnehmer am Projekt die Zwischenwertungen, Probleme und Vorteile des Programms in Russland erörtert.