China plant bessere Aus- und Weiterbildung für Fachleute

Die chinesische Regierung gekündigte an, die Aus- und Weiterbildung für Fachleute deutlich zu verbessern. Mit einer deutlich erweiterten Heranbildung hoch qualifizierter Fachkräfte soll sowohl das Prestige von "Made in China" verbessert als auch das strukturelle Problem von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt gelöst werden.

Seit einigen Jahren bietet der Arbeitsmarkt für chinesische Hochschulabsolventen wenig optimistische Perspektiven. Allein in diesem Jahr werden im chinesischen Binnenland 7,27 Millionen Studenten ihr Studium abschließen.

Das ist einerseits ein neuer historischer Rekord, verschärft andererseits aber zugleich die ohnehin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Zu den Gründen dafür gehören neben dem verlangsamten wirtschaftlichen Wachstum und dem Strukturwandel auch ein zumindest gesättigter Arbeitsmarkt sowie die oft mangelhaften beruflichen Qualifikationen von Bewerbern.

Vor diesem Hintergrund hatte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang darauf hingewiesen, dass eine qualifizierte Fachausbildung eine Schlüsselrolle bei der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung Chinas spielt:

"Man muss das Prestige von 'Made in China' perfektionieren. Das heißt, aus der Produktion von Waren guter Qualität muss eine Produktion von Waren in Spitzenqualität werden. Gleichzeitig müssen Mängel im Service überwunden und neue Standards erarbeitet werden, das heißt, es müssen erstklassige Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt als ein wichtiges Zeichen der Optimierung der chinesischen Ökonomie. Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen zahlreiche Fachkräfte zur Verfügung stehen."

Daher sieht der Plan der chinesischen Regierung vor, die Fachausbildung auf allen Ebenen und in alle Richtungen nach Kräften auszubauen. So sollen beispielsweise allgemeine Hochschulen in Technische und Ingenieur-Hochschulen umgewandelt werden. In diesen Bereichen sollen künftig verstärkt Studenten ausgebildet werden.

Schon jetzt zeigten Arbeitgeber ein großes Interesse an derartigen Fachabsolventen, bestätigt die Ratspräsidentin der Beijinger Bainian Fachschule, Yao Li. Seit Jahren übersteige diese Nachfrage die Zahl der Studenten an ihrer Einrichtung. Es habe sich nämlich herum gesprochen, dass die Absolventen beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten:

"Dienstleistungsbereiche sind sehr gefragt, also etwa der Tourismus und das Hotel- und Gastgewerbe, aber auch die städtischen Wohnviertelverwaltungen. Mit der weiteren Urbanisierung werden nicht nur mehr Arbeitskräfte für den Bau von Gebäuden benötigt, sondern auch Fachleute für deren spätere Verwaltung und Betreuung. Nach der Fertigstellung der Gebäude werden also Mitarbeiter für die Wohnviertelverwaltung gebraucht."

Andererseits stehen aber auch die Absolventen technischer Fachschulen vor einer Reihe von Problemen. Dazu gehört vor allem die bislang recht weit verbreitete Geringschätzung einer derartigen Fachausbildung, sagt der Direktor des Bildungsamts der Provinz Hunan, Wang Kemin:

"Ein guter Weg könnte darin bestehen, die Beschäftigungsdiskriminierung zu beseitigen. Allerdings ist das derzeit nur sehr schwer umzusetzen. Denn bei der Jobvergabe gibt es Zugangsbeschränkungen, etwa dadurch, dass Absolventen von technischen Fachschulen von vornherein überhaupt nicht eingestellt werden dürfen. Für die Beseitigung einer derartigen Beschäftigungsdiskriminierung muss der gesamte juristische Rahmen verbessert werden."

Quelle: China Radio International CRI, german.cri.cn, 26.06.2014