Wenn Made in China und Made in Germany Hand in Hand gehen

Made in Germany ist deswegen auf der ganzen Welt berühmt, weil es eigene Geheimnisse hat: Deutschland hat ein stabiles Berufsausbildungssystem und das liefert der deutschen Industrie ununterbrochen qualifizierte Fachkräfte. China hat schon angefangen, von den Erfahrungen Deutschlands zu lernen.

 

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat bei seinem Besuch Ende März 2014 in Deutschland erwähnt: "Ich bin mir sicher, dass wir nicht nur hochqualitative Produkte herstellen können, sondern auch das Glück und die Träume der Völker der beiden Länder möglich machen können."

Die Zusammenarbeit von Made in Germany und Made in China hat in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts angefangen.

Kurz nach Einführung der Öffnungspolitik hat die chinesische Regierung ausländische Autobauer eingeladen, in China zu investieren, um Technologien gegen Marktanteile einzutauschen. Durch die Gründung von Joint Ventures wird die Entwicklung der chinesischen Automobilbranche vorangetrieben.

Damals wollten die amerikanischen Firmen nur technologisch mit China zusammenarbeiten, aber keine Investitionen tätigen; die japanischen Firmen wollten nur Autos an China verkaufen und keine Joint Ventures gründen.

Nur der deutsche Volkswagen (VW)-Konzern hat den Plan der chinesischen Regierung akzeptiert und sich schnell entschlossen, eine Niederlassung in Shanghai zu gründen. Die Chinesen und die Deutschen haben intensiv miteinander kooperiert.

Durch jahrelange Anstrengungen hat sich das Niveau der chinesischen Automobilbranche deutlich erhöht und VW hat seine Position auf dem chinesischen Markt auch gefestigt.

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts gibt es immer mehr Zusammenarbeitsprojekte zwischen Made in China und Made in Germany, weil immer mehr chinesische Unternehmen ins Ausland gehen.

2012 hat das chinesische Unternehmen Sany die weltweit beste Marke für Betonpumpen - Putzmeister aus Deutschland - übernommen. Putzmeister wird auch als "Elefant" bezeichnet. Analysten meinen, dass die Übernahme von Putzmeister durch Sany beiden Seiten Vorteile bringe. Der Vorteil der niedrigen Kosten des chinesischen Unternehmens könne Putzmeister bei der Verbesserung seiner Profitabilität helfen und die internationalen Erfahrungen von Made in Germany könnten Made in China bei der Erhöhung des Profits unterstützen und die internationalen Einflüsse der chinesischen Produkte vergrößern.

China und Deutschland sind beide große Exportländer, aber sie haben ihre Schwerpunkte an unterschiedlichen Stellen der Produktionskette.

Deutschland befindet sich im mittleren hohen Abschnitt und China steigt kontinuierlich vom mittleren, niedrigen Abschnitt auf.

Laut Berichten der Welt haben chinesische Unternehmen bis Ende 2013 98 Übernahmen und Fusionen in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar (etwa 26 Milliarden Euro) abgeschlossen und 82 Prozent von diesen Geschäften sind in den Bereichen der verarbeitenden Industrie wie Maschinenbau, Automobil, Chemie und so weiter erfolgt. Experten meinen, dass sich die chinesischen Unternehmen durch die Übernahme deutscher Unternehmen das technische Know-how angeeignet und somit die eigene Internationalisierung beschleunigt haben.

Made in Germany ist deswegen auf der ganzen Welt berühmt, weil es eigene Geheimnisse hat:

Erstens hat Deutschland ein stabiles Berufsausbildungssystem und das liefert der deutschen Industrie ununterbrochen qualifizierte, geübte Fachkräfte. China hat schon angefangen, von den Erfahrungen Deutschlands zu lernen. Der neueste Reformplan des chinesischen Bildungsministeriums hat bereits klar festgelegt, dass zwei Ausbildungsrichtungen in der Hochschulbildung Chinas eingerichtet werden würden, und zwar die forschungsorientierte und die technologieorientierte Richtung. Des Weiteren würden die Berufsbildung und die Berufsausbildung mehr unterstützt werden, damit das staatliche Bildungssystem zu einem integralen Bestandteil der Produktivität werden könne.

Zweitens hat Deutschland einen staatlichen Mechanismus zur technologischen und wissenschaftlichen Innovation. Dieser Mechanismus kann wissenschaftliche Ergebnisse sofort in neue Produktstandards umwandeln.

Wenn Made in China den Status des "Jobbers" loswerden will, muss es den Aufbau des staatlichen Systems zur wissenschaftlichen und technologischen Innovation beschleunigen. Zurzeit hat China schon angefangen, mit Deutschland im Bereich der globalen Norm für Elektrofahrzeuge zusammenzuarbeiten. Durch ähnliche Kooperationsprojekte kann Made in China mithilfe der Plattform von Made in Germany weniger Umwege machen und möglichst schnell die Kommandohöhe der Innovation erobern.

Der Besuch von Staatspräsident Xi wird die unternehmerische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China auf ein höheres Niveau bringen. Es müssen nicht nur hochqualitative Produkte hergestellt werden, sondern die Aufmerksamkeit der beiden Länder wurde auch auf das Glück und die Träume der Völker gelenkt.

Die chinesische und deutsche Regierung sind zu wichtigen, gemeinsamen Ansichten über die pragmatische Kooperation in Bereichen wie der fortschrittlichen, verarbeitenden Industrie, der Berufsausbildung und so weiter gekommen.

Als nächstes sollen die deutsche und chinesische Regierung die Ergebnisse der Verhandlungen in die Tat umsetzen und den Gesprächsmechanismus zwischen den beiden Seiten perfektionieren, damit Made in China und Made in Germany gemeinsam in die Zukunft blicken können. Außerdem soll das Upgrade von Made in China dadurch vorangebracht werden.

 

  • Autor: Chen Xin
  • Der Autor des Artikels ist Direktor der Abteilung der wirtschaftlichen Forschung des Europa-Forschungsinstituts der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Quelle: German.China.org.cn, China Internet Information Center (CIIC), 20.05.2014